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Eggers, Friedrich; Eggers, Karl; Eggers, Friedrich [Hrsg.]; Eggers, Karl [Hrsg.]
Christian Daniel Rauch (Band 3,1) — Berlin, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.43148#0217
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Verträge mit König Ludwig.

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keinenfalls in geringer Sorte ausgeführt werden. Der Nebenzweck,
Münchener Marmorarbeiter anszubilden, sei dadurch zu erreichen,
daß Rauch solche Arbeiter iu seiu Atelier uähme bei Bearbeitung
derjenigen Statuen, welche dort zur Vollendung gebracht werden
würden.
Rauch war mit den Bedingungen wegen der Viktorien einver-
standen, veranschlagte jede auf 6000 Thaler und bemerkte, daß min-
destens zwei derselben in Berlin zur Ausführung kommen müßten.
In Betreff des Giebelfeldes ist er der Meinung, daß ein Modell von
zwei Fuß hoheu Figureu nicht hinlänglichen Anhalt für die Aus-
führung zn geben vermöge. Er schlage deshalb vor, daß nach einer
von ihm entworfenen Skizze nach erfolgter Genehmigung des Königs
in feinem Atelier oder durch Schwanthaler ein Giebelgruppen-Hülfs-
modell mit fünf Fuß hohen Figuren gearbeitet und nach dessen Billi-
gung erst die Ausführung in Marmor durch Rauch (für 5700 bis
6000 Thaler jede Statue) oder in lebensgroßen Gipsabgüssen
(1500 Thaler) zu geschehen hätte. Will der König hierauf nicht ein-
gehen, so schlage er vor, das Modell durch Schwanthaler oder
Rietschel unter seiner Leitung in Berlin anfertigen zu lassen.
lieber die Viktorien ward darauf in der Gegenerklärung das
gegenseitige Einverständniß constatirt, dagegen soll es nach dem Willen
des Königs in Betreff des Giebelfeldes bei den ursprünglichen Vor-
schlägen bleiben: Rauch die Skizze möglichst bald machen, und Riet-
schel und Schwanthaler würden dann geeignet sein, das Modelliren
im Großen und die Ausführung in Marmor zu übernehmen. „Ich
bitte Sie recht inständigst — fügt Klenze officiös hinzu — jetzt diese
Sr. Majestät dem König so sehr am Herzen liegende Arbeit anzu-
nehmen und zu beginnen, weil die Raschheit, womit der Bau fort-
schreiten wird, keinen Tag länger Verzögerung und Verschiebung zu-
läßt." -
Auf Grund dieser Verhandlungen kam zu Anfang des Jahres
1831 der beiderseits gewünschte Vertrag zu Stande und Rauch ging
an die Arbeit.
Der erste Entwurf der Giebelgruppe, von welchem Rauch selbst
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