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Einstein, Carl
Bebuquin oder die Dilettanten des Wunders — Berlin-Wilmersdorf, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.42194#0016
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gelassen waren. Giorgio wollte entweichen;
Nebukadnezar Böhm schrie ihn wutvoll an:
„Was springen Sie so in meiner Atmosphäre
herum, Unmensch?“
„Verzeihung, mein Herr, Ihre Atmosphäre ist
ein Produkt von Faktoren, die in keiner Bezie-
hung zu Ihnen stehen.“
„Wenn auch,“ erwiderte liebenswürdig Nebu-
kadnezar, „es ist eine Machtfrage, eine Sache
der Benennung, der Selbsthypnose.“
Bebuquin richtete sich auf.
„Sie sind wohl aus Sachsen und haben Nietzsche
gelesen, der darüber, dass man ihm das Poli-
zeiressort nicht anvertraute, wahnsinnig wurde
und in die Notlage kam, psychologisch scharf-
sinnige Bücher zu schreiben?“
Fräulein Euphemia bat die Herren, mit ihrem
Geist rationeller umzugehen, und sie wolle gern
ein Ball-Lokal besuchen. Die beiden nickten und
stampften die Holztreppe hinunter. Euphemia
holte einen Abendmantel, und Nebukadnezar er-
griff ein Sprachrohr und bellte in die sich breit
aufrollende Milchstrasse:
„Ich suche das Wunder.“ Der Schosshund
Euphemias fiel aus dem Sprachrohr; Euphemia
kehrte angenehm lächelnd zurück.
 
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