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„Beste,“ meinte Nebukadnezar, „Erotik ist die
Ekstase des Dilettanten; ich werde Sie aber in
meinem nächsten Feuilleton protegieren. Die
Frauen sind immer aufreibend, da sie stets das-
selbe geben, und wir nie glauben wollen, dass
zwei ganz verschiedene Körper das gleiche Zen-
trum besitzen.“
„Adieu, ich will Sie nicht hindern, Ihre Be-
trachtungen durch die Tat zu beweisen.“
Euphemia bat, dass der Dicke etwas zu trinken
und zu essen aus dem Hotel hole, und kehrte
um, ihren Hund zu pflegen, von dessen Unfall
sie hörte. Der Dicke ergriff einen Baum und
schmerzlich an den Hals. Dann ging auch er,
den Hund pflegen. —
Nebukadnezar neigte den Kopf über Euphemias
massigen Busen. Ein Spiegel hing über ihm.
Er sah, wie die Brüste sich in den feingeschlif-
fenen Edelsteinplatten seines Kopfes zu mannig-
fachen fremden Formen teilten und blitzten, in
Formen, wie sie ihm keine Wirklichkeit bisher
zu geben vermochte. Das ziselierte Silber brach
und verfeinerte das Glitzern der Gestalten. Ne-
bukadnezar starrte in den Spiegel, sich gierig
freuend, wie er die Wirklichkeit gliedern konnte,
 
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