Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Einstein, Carl
Bebuquin oder die Dilettanten des Wunders — Berlin-Wilmersdorf, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42194#0018
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
12

wie seine Seele das Silber und die Steine wa-
ren, sein Auge der Spiegel.
„Bebuquin,“ schrie er und brach zusammen;
denn er vermochte immer noch nicht, die Seele
der Dinge zu ertragen. Zwei Arme zerrten ihn
auf, pressten ihn an zwei feste breite Brüste,
und lange Haarsträhnen fielen über seinen Sil-
berschädel, und jedes Haar waren tausend For-
men. Er erinnerte sich der Frau und merkte
etwas beklemmt, dass er nicht mehr zu ihr
dringen könne durch das Blitzen der Edelsteine,
und sein Leib barst fast im Kampfe zwei Wirk-
lichkeiten. Dabei überkam ihn eine wilde Freude,
dass ihm sein Gehirn aus Silber fast Unsterb-
lichkeit verlieh, da es jede Erscheinung poten-
zierte, und er sein Denken ausschalten konnte,
dank dem präzisen Schliff der Steine und der
vollkommen logischen Ziselierung. Mit den
Formen der Ziselierung konnte er sich eine
neue Logik schaffen, deren sichtbare Symbole die
Ritzen der Kapsel waren. Es vervielfachte seine
Kraft, er glaubte in einer anderen, immer neuen
Welt zu sein mit neuen Lüsten. Er begriff
seine Gestalt im Tasten nicht mehr, die er fast
vergessen, die sich in Schmerzen wand, da die
gesehene Welt nicht mit ihr übereinstimmte.
 
Annotationen