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Essig, Hermann
Der Frauenmut: Lustspiel in fünf Aufzügen — Berlin, [1912]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27074#0053
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Orilter

frau Mnkelllm

Vürgermeister,

kolanä,

Marie,

krst klemens.

Oie KAte,
e,n weid,
weider,
tzelledaräier,
frsu klemens.

Scene: Der Rnthaussaal. Tisch und Stühle sind seitlich aufgeräumt
(wie beim Reinemachen üblich).

(Ein kleincr Trupp bewehrter Weiber wartet im Rathaussaal auf die An-
kunfl von Frau Künkelüu. Jhre Stimmung ist erust, sie schwätzen nicht.
Bald aber wird's anders. Eine neu zukommende Frau bringt mit rühriger
Zunge die Herde zum Schnattern.)

Weib (Zukömmling). Frau Künkelün hat den Roland-
panzer um, sie ist damit ins Zeughaus gegangen, zehn Schritt
von mir. Wie ein schwarzer Hornschröter, der zum

Schreck zwischen die Finger krabbelt. Mich überläuft's Grausen,
wie wenn ich den Seeknecht noch eimnal aus dem Schlamm
zöge! Nicht mittun müßt ihr, wenn sie den nicht ablegt.
Schande ist's für alle Weiber, das; sich eine mit dem Affen
seineni Narrenkleid auch noch anzieht. Wir vertrauen uns ihrer
Führung so nicht!

Der Haufen (die einzelueu Sätze werdeu laut sv gerufen, daß
gewissermaßen immer der Folgende den Vorderen über den Haufen zu
schmeißen schelny. Sie ist nicht mehr ganz recht, die Frau. —
Wer weiß, wie die Sitzung im Rat gewesen ist. — Man weiß
nichts anderes als von der Marie. — Die in ihrem Leibdienst
ist. — Wir machen nicht mit. —

Weib. Nur wenn sie das Narrenkleid auszieht. (Die Zu-
stimmung überschreiend.) Durch den Panzer soll sie unverwundbar
sein. (Untcr höhnendem Gelächter.) Glaubt eins den Unsinn, den

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