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Eudel, Paul; Bucher, Bruno [Editor]
Fälscherkünste — Leipzig, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.26740#0200
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182

Die Fälscherkünste.

zustellen, allein sie kamen so teuer, daß man es bald wieder
aufgab. Einen Möbelsammet zu kopiren, wird allenfalls
noch gelingen, aber um keincn Preis ein getragenes Seiden-
kleid. Dieser Ansicht sind anch gewiegte Jndustrielle.

*

Trotz alledem lassen sich einzelne Händler die Mühe
nicht verdrießen. Sie reiben den Stoff, zerschneiden ihn,
machen Nähte, Säume nnd Falten hinein, lassen Wasser
darauf tröpfeln, nähen Borten auf und trennen sie wieder
ab, schlagen rostige Nägel dnrch die Bordüren und bringen
das Ganze in ein schwaches Farbenbad. So gehen ihre Erzeng-
nisse an Anfänger im Sammeln in den Provinzen über.

*

Der Lonrrisr äs l'^.rt vom 15. November 1882 ent-
hielt einen interessanten Artikel von G. Dargenty über die
Ausstellnng der Looists nrtistigus xour In ässorntion äss
ti88U8. Bei dieser Ausstellung handelte es sich wesentlich
Larnm, einer neuen Werkstatt für gefälschte Möbelstoffe,
Tapisserien und Seidentapeten Reklame zu machen.

„Wir haben es ntcht mehr mit besser vder minder
gelnngenen Kuustarbeiten zu thun, sondern einfach mit be-
druckten Stoffen, die mit solcher Sorgfalt ausgeführt sind,
daß sie eine gewisse Jllusion erzeugen können. Man muß
diese Stoffe sehcn und betasten, um inne zu werden, wie
viel Überlegung, Geschick nnd Ausdauer aufgeboten worden
sind, um eine Fälschung zu stande zu bringen. Mixturen,
schleimige und Gummistoffe sind aufgetragen, um das Schil-
lerndc des Sammet vorzustellen; Pressnngen sehen wie
 
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