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Falk, Valentin Alois Franz
Geschichte des ehemaligen Klosters Lorsch an der Bergstraße: nach den Quellen und mit besonderer Hervorhebung der Thätigkeit des Klosters auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft dargestellt — Mainz, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.10949#0054

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Walther 881—883. — Gerhnrd 883—893.

ren. Jm Klostergarten steht ein Grabstein von eben so hohem Alter.
Letzterer zeigt ein einfaches Kreuz, dessen lateinische Jnschrift deutsch
lautet: „Christus! wecke mich auf bei der Auferstehung der Gerechten/'
Wie einfach und innig ist die Bitte des Verstorbenen!

Fortwährend finden sich im Klostergarten kleine Mosaiksteine, Mün-
zen und Anderes. Wie es zu geschehen pflegt, wurden die großartigen
Klosterbauten, als für ihre Untcrhaltung Niemnnd inehr sorgte und
sie dcm Nuine entgegen gingen, von den Einwohnern — als Steinbrüche
benutzt. Dies ist die Ursache, daß so wenige Trümmer erhalten sind,
dagegen bei Vornahme von Umbauten an Staats- und Privatgebäuden
im Dorfe Gewälbsteine, quadratische uud sechseckige Steine, die vom
Kloster herrühren, gefunden werden, auf dereu Ansammlung aber
Niemand bedacht ist.

XII.

MMei', tler Leluiie Abi 881—883.

Gei-!i:u-tl. tler elfie Abi 883—893.

Zwcier Kaiser, Karls des Dicken und Arnulss, Schenknnqcn.

Unter Walther schenkte Ludwig der Jüngere scin zu Abrinsburg bei
Heidelberg liegendes Eigeuthum, welches er vordem seiner Gattin Lutgardis
verschrieben hatte, an Lorsch. Zwei Tage vor seinem in Frankfurt erfolgteu
Tode, dessen wir oben schon unter Abt Babo gedachten, hatte Ludmig diese
Schenkung gemacht. Ludwig starb am 26. Januar 882 und ließ sich,
wie mir oben gehört, in der bunten Kirche zu Lorsch begrabcn. Sein
Bruder, Karl der Dicke, der nacki ihm zur Negicruug gekommen und
durch Papst Johann VIII. zum Kaiser gekrönt worden war, ahmtc die
Freigebigkeit seiner Vorfahren nach und bestätigte 883 auf Bitteu der
Klosterbrüder die Freiheiten des Klosters, besouders die freie AbtSwahl.
Walther, von welchem die Chronik nichts Näheres berichtet, hatte zum
Nachfolger

Gerhar d.

Dieser wird als ein Mann von vornehmer Geburt und von streb-
samem, thätigem Geiste gepriescn. Uuter seiner Negierung, welche bis
zum 14. Juni 893 dauerte bl'), scheuktc Karl der Dickc, welcher sich im
Mai und Juni des Jahres 884 zu Worms aushielt, dcm Klostcr zu
Lorsch, wie er selbst in der Urkunde sagt, aus Liebe zu Gott, zur Ver-
 
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