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die Byzantiner mit dem durchscheinenden Schmelz auf
goldener Platte, eingeschlossen nach den verschiedenen
Farben und der verschiedenen Zeichnung in kleinen
Goldbändern - das ist der Zellenschmelz oder das
Email cloisonne. Dann übte man am Rhein in Köln
und Trier und danach auch in Limoges den Gruben-
schmelz oder Email champleve, bei dem die Vertiefungen,
welche die Schmelzmasse aufzunehmen hatten, aus der
Dicke der Kupfertafel mit dem Stichel ausgegraben
wurden. Dieser Technik gehören die reichverzierten
Kirchengefässe und Reliquiarien der romanischen Kunst-
epoche an. Denselben Uebergang vom Zellenschmelz
zum Grubenschrnelz machten die Chinesen, nur dass
sie ihr altes Email cloisonne nicht wie die Byzantiner
auf Gold, sondern auf Kupfer bei grossen, zum Theil
kolossalen Gefässen übten.
Im vierzehnten Jahrhundert brachten die Italiener
e"i neues, in seiner Wirkung äusserst feines Email in
uebung (Email sur relief), welches in durchsichtiger
Schmelzmasse bestand, die sich über eine in höchst
tfachem Relief gehaltene Silberplatte ausbreitete. Da-
neben lernte man goldene Figuren, Ornamente und
^chmuckgegenstände ganz mit op9kem Email um-
gehen, eine Technik, die viel von der italienischen
"Oldschmiedekunst geübt wurde. Ihr trat eine andere
iechnik zur Seite, vertiefte, in Gold- oder Silber-
P'atten ausgravirte Ornamente, meist in Arabesken
°der Groteskenart, welche mit funkelndem transluciden
ma>l ausgefüllt waren. Gleichzeitig erhob sich ein
euer Zweig in Limoges, der am berühmtesten ge-
die Byzantiner mit dem durchscheinenden Schmelz auf
goldener Platte, eingeschlossen nach den verschiedenen
Farben und der verschiedenen Zeichnung in kleinen
Goldbändern - das ist der Zellenschmelz oder das
Email cloisonne. Dann übte man am Rhein in Köln
und Trier und danach auch in Limoges den Gruben-
schmelz oder Email champleve, bei dem die Vertiefungen,
welche die Schmelzmasse aufzunehmen hatten, aus der
Dicke der Kupfertafel mit dem Stichel ausgegraben
wurden. Dieser Technik gehören die reichverzierten
Kirchengefässe und Reliquiarien der romanischen Kunst-
epoche an. Denselben Uebergang vom Zellenschmelz
zum Grubenschrnelz machten die Chinesen, nur dass
sie ihr altes Email cloisonne nicht wie die Byzantiner
auf Gold, sondern auf Kupfer bei grossen, zum Theil
kolossalen Gefässen übten.
Im vierzehnten Jahrhundert brachten die Italiener
e"i neues, in seiner Wirkung äusserst feines Email in
uebung (Email sur relief), welches in durchsichtiger
Schmelzmasse bestand, die sich über eine in höchst
tfachem Relief gehaltene Silberplatte ausbreitete. Da-
neben lernte man goldene Figuren, Ornamente und
^chmuckgegenstände ganz mit op9kem Email um-
gehen, eine Technik, die viel von der italienischen
"Oldschmiedekunst geübt wurde. Ihr trat eine andere
iechnik zur Seite, vertiefte, in Gold- oder Silber-
P'atten ausgravirte Ornamente, meist in Arabesken
°der Groteskenart, welche mit funkelndem transluciden
ma>l ausgefüllt waren. Gleichzeitig erhob sich ein
euer Zweig in Limoges, der am berühmtesten ge-