Fliegende Blätter (101.1894 (Nr. 2553-2578))

Ein Heirathsantrag. Ißl

Bor Kurzem erschien in dem ersten Blatte einer Provinzhanpt-
stadt nachstehender Heirathsantrag:

Eine enorm reiche junge Dame, die sofort bereit wäre,
sämmtliche Schulden ihres Verehrers zu bezahlen, wünscht die
ernste Bekanntschaft eines jungen Mannes zu machen. An-
träge beliebe man, aber nur mit Beischluß der Photographie,
unter „I. an die Expedition d. Bl. zu richten.

Die zarte Hand, welche Vorstehendes inserirt und die zahlreichen
Offerten behoben hat, war aber die des Herrn Jtzig Schlaucheles,
der vor Kurzem in der ihm bis dahin unbekannten Stadt eine
Herrenkleiderniederlage eröffnete und so an der Hand der eiuge-
seudeten Photographieen sofort im Stande ivar, unter den Bestellern
die Schuldenmachcr von Profession herausznfinden.

Durchschaut.

Dame (Tochter eines reichen Kohlengrubcnbcsitzers): „. . Ich
weiß gar nicht, ivas Sie an mir Anziehendes finden, Herr
Baron?!" — Baron (schmeichelnd): „Ihre Grübchen haben
mir's angethan!" — Dame: „Sic meinen wohl die —
Gruben meines Papas?!"

A »knüpf n « g.

Bemoostes Haupt (zum Philister): „Amerika ist entdeckt!
Das Pulver ist erfunden! Es ist die höchste Zeit, daß 'mal wieder
etwas geschieht! . . Herr Meier, können Sie mir zum Beispiel
80 Mark borgen?!" _