Fliegende Blätter (102.1895 (Nr. 2579-2604))

Auch eine Beschäftigung. Ahnungsvoll.

„. . Na, was hast Du denn vorigen Monat ge- I
macht?" — „Auf den Ersten gewartet!"

Auch eine Drohung.

Pferdeverleiher (zum Sonntagsreiter): „Warum wollen Sie diesen
Gaul nicht miethen? Er ist doch lammfromm!" — Sonntagsreiter:
„Das glaub' ich schon — aber er hat mir zu wenig Mähne!"

Heirathsgesuch.

Ein Vegetarianer, der bereits
lO Jahre vis-ä-vis einer Wursthand-
lung gewohnt und sich stets gut be-
tragen hat, sucht eine Lebensgefähr-
tin von gleicher oder annähernder
Charakterstärke, welche gewillt ist,
sein Heini mit ihm zu thcilen.

Flcischergasse Nro. 10.

Splitter.

Wer den Glücklichen nicht beneidet,
steht höher, als der, der den Un-
glücklichen bemitleidet. ä. «.

Kaufmann: „Schämen Sie sich nicht, in
Ährem Alter zu betteln?!"

Bettler: „Nur keine Moralpredigt, oder ich
lasse Sie stehen und gehe zu Ihrem Concurrenten.

Sonderbare Frage.

Richter: „Sie haben diesen

Herrn, als er Ihnen ans den Fuß
trat, einen Esel genannt!"

Angeklagter: „Allerdings —
aber was hätte ich ihn denn sonst
heißen sollen?"

Druckfehlerteufel.

Oft bat und beschwor ihn die sorg-
same Mutter, aber er blieb zwei volle
Jahre hindurch auf seinem „Bein"*)

stehen.

»1 „Nein"

Peinlicher A » b l i ck.

Studiosus (zu seinem Collegen,
vor dem Postgebäude): „Geh'n wir
weiter, ich kann das nicht sehen — jetzt
werden die Geldbriefträger losgelassen!"

Der verkannte Telegraphen-Apparat.

I

Mit all' der Mühe, mit der wir
manche unserer Fehler verbergen,
könnten wir sie uns leicht abge-
- r. u

r Du, gib mir doch mei' Bellet
ander's Mal messen!

der Zug kommt gleich!

Deine Bandeln