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Is dös auch a

— „Wia kömia denn Sie von alt red'n? Sie san ja no' in die
best'n Jahr'!" — „Ja mei'! Von auß'n siecht ma's oa'm oft
net o'! I' thu' halt no' so a' bißl mit, bis 's eahna z'wida werd

und sie mi' in Pension schicka!"-„Seh'n S', Herr Wirth, so a'

Jaga is mir no' net fürkemma!" — „Wia hat denn der nacha
ausg'schaugt?" — „'s is a' großer Mensch, feste Wad'ln, Kroate
Schultern!" - ,,J' glaub', i' woaß ctza scho', was S' für oan' moana!

Hat er net an' langa, fuchsig'n Bart — scho' a' bißl grau?" —
„Stimmt, und a' recht a' g'sunde Färb' und a' paar recht freund-
liche, treuherzige Aug'n." — „Dös kann i' Jhna scho' sag'n, wer
dös is! Dös is der Förster von Neuhaus drent'n! Der hat Aug'n
wia a' Luchs, is der best' Schütz' im ganzen Bezirksamt, bei jedem
Schiaßets holt er si' die ersten Preis', und sei' ganz' Stub'n hängt
voll Gamskrik'ln, Rehg'wicht'ln und Hirschg'weih'. Neuli' hat er

Jaga!

sein' 50. Adler g'liefert — auf 100 müßt' er's no' bringa, hat er
g'sagt. Der Dackl is ini vorig'n Jahr in Müncha prännirt wor'n —
er hat'n selber auf'zog'u. — Wenn d' Prinz'n auf d' Jagd kemma,
geht's gar net ohne den Rebhahnschorschl; der kennt alle Schlich',
und i' kenn' 'n aa' recht guat, denn da herinn' hockt er die ganz'
Nacht und macht Spaßett'ln und qualmt aus sei'm Pfeiferl, daß
i' 's fast net aushalt'n kann. Und ivenn gegen d' Fruah' die Ander'»
alle hoam san, nacha trinkt der no' a' Maßl und geht von da aus
glei' in 'n Wald, daß ’tt sei' Wei', d' Mutter von sechs lebendige
Kinder, net in d' Krall'n kriegt — dös is dös Einzige auf der
Welt, was der fürcht'!" — „Na, so a' Schlank'!! Schneid't der
auf! ... I' bin aber nur froh, daß der Prachtkerl doch a'
richtiger Jaga is!" $. «.


„NOas ich habe, diese Zither
Ist fortan nur Dir geweiht!

^Werbend knie' ich vor Dir nieder,

Reich' die Hand, die weiche mir.

Und ein Her; voll Lieb' und Lieder
Sichert Himmelswonnc Dir!"

Und erglühend im Strahl der Lichter
Neigt ;um Jüngling sich die Maid:

„Sing' von Hochzeit, junger Dichter,

Denn der — Alte wird gefreit!"

§. v. Wolzhausen.

eil erleuchtet sind die fallen,
Ritter kommen, Ritter geh'n.
Doch nicht Einer kann von allen
Sich des Fräuleins Gunst erflch'n.
Sieh', da naht zu spater Glocke
Noch ein letztes Freierpaar,

Dieser alt — in reichem Rocke,
Jener jung, doch unscheinbar.

Und der Alte spricht gelassen:

„Land und Leute nenn' ich mein.
Rothes Gold füllt meine Rassen
Und die Reller edler IDein.

Alles leg' ich Dir zu Füßen:

Glan; und Reichthum für das Glück,
Dich als Gattin zu begrüßen."
Spricht'« und zieht sich still zurück.
Und es tritt der junge Ritter
Sieghaft vor die stolze Maid:
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Werbung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Vogel, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1895 - 1895
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 103.1895, Nr. 2623, S. 170

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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