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„Zur Laute sang in Eu’rer Pfalz
Des Nachts das Hofgesinde.
Von Maiden, Mai und Minne schallt’s
Durch’s Laub der Burghoflinde.“
„Woher das Lied? rief ich erwacht.
Zur Antwort klang’s im Kreise:
Der Münch von Salzburg hat erdacht
Die süsse Minnenweise.“
„Und als ich heut’ im hohen Dom
Ein festlich Amt gesungen,
Da hat ein Melodienstrom
Mir Ohr und Herz bezwungen.“
u Salzburg, in der Bischofstadt,
Zur Rechten Seiner Gnaden
Sass beim Bankett der Reichs-
prälat
Und Propst von Berchtesgaden.
Der sprach: „Mich müht ein
seltsam Ding.
Herr Bruder, helft mir’s deuten!
Doch eh’ vernehmt, wie’s mir
erging
Jüngst beim Herüberreiten.“
„An einem klaren Weiher steht
Ein Eschenbaum am Rasen.
Dort sprang viel Volk, ein Spielmann thät
Ein Dörpertanzlied1) blasen.“
„Woher das Lied? rief ich, es thaut
Herab wie Himmelshoffen.
Der Münch von Salzburg, hiess es, baut
So wundersame Strophen.“
„Woher das Lied? rief ich am Teich.
Da scholl’s über’s Gewässer:
Der Münch von Salzburg2) fand den Leich3).
Nach keinem tanzt sich’s besser.“
„Das muss ein starker Zaub’rer sein
Und listige Sirene,
Dieweil zum Beten, Reili’n und Frei’n
Lockt seine Cantilene!“
J) Bauerntanzlied. a) Dem unter dieser Bezeichnung bekannten Dichter deutscher Kirchenlieder hat die neuere Forschung aus der
Mondsee-Wiener Handschrift u. a. auch Volks- und Minnelieder zugewiesen. 3) Tanzweise.
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„Zur Laute sang in Eu’rer Pfalz
Des Nachts das Hofgesinde.
Von Maiden, Mai und Minne schallt’s
Durch’s Laub der Burghoflinde.“
„Woher das Lied? rief ich erwacht.
Zur Antwort klang’s im Kreise:
Der Münch von Salzburg hat erdacht
Die süsse Minnenweise.“
„Und als ich heut’ im hohen Dom
Ein festlich Amt gesungen,
Da hat ein Melodienstrom
Mir Ohr und Herz bezwungen.“
u Salzburg, in der Bischofstadt,
Zur Rechten Seiner Gnaden
Sass beim Bankett der Reichs-
prälat
Und Propst von Berchtesgaden.
Der sprach: „Mich müht ein
seltsam Ding.
Herr Bruder, helft mir’s deuten!
Doch eh’ vernehmt, wie’s mir
erging
Jüngst beim Herüberreiten.“
„An einem klaren Weiher steht
Ein Eschenbaum am Rasen.
Dort sprang viel Volk, ein Spielmann thät
Ein Dörpertanzlied1) blasen.“
„Woher das Lied? rief ich, es thaut
Herab wie Himmelshoffen.
Der Münch von Salzburg, hiess es, baut
So wundersame Strophen.“
„Woher das Lied? rief ich am Teich.
Da scholl’s über’s Gewässer:
Der Münch von Salzburg2) fand den Leich3).
Nach keinem tanzt sich’s besser.“
„Das muss ein starker Zaub’rer sein
Und listige Sirene,
Dieweil zum Beten, Reili’n und Frei’n
Lockt seine Cantilene!“
J) Bauerntanzlied. a) Dem unter dieser Bezeichnung bekannten Dichter deutscher Kirchenlieder hat die neuere Forschung aus der
Mondsee-Wiener Handschrift u. a. auch Volks- und Minnelieder zugewiesen. 3) Tanzweise.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Muench von Salzburg"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1901
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)