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's veränderliche Glück.
Dann hat er seine Küah' ei'g'spannt
Und hat sein' Acker b'stellt,
Und hat sein' Woaz'n einig'sat
Und g'sagt: Dees is mei' Feld!
Dann hat er si' vor 's Häus'l g'setzt
Und hat sei' Pfeiferl g'raacht,
Und oa' Knia über 's ander' g'legt
Und Hans und Hias veracht'.
Da is in's Stroh a' Fünkerl g'flog'n
Und 's Häusl is verbrennt,
Und 's Wei' is eahm vor Schrecka g'storb'n,
Und 's Feld des hab'n s' eahm 'pfänd't. —
Wenn Oaner moant, es muaß so sei',
Und er hat d' Welt im Pacht,
So fallt der ganze Krempl ei'
Net selten über Nacht!
Vas Neh und die Ruh.
Eine Fabel.
junges Reh, das von den bösen Jägern und ihren guten
ZE) Flinten noch nichts wußte, wagte sich aus dem sichern Wald
heraus auf die freie Wiese. Hier traf es alsbald eine Ruh, die
sich sorglos an den grünen Gräsern gütlich that, und es unter-
hielt sich mit ihr über dies und jenes. In einiger Entfernung
tauchte ein Jäger auf. Das Reh, das noch keinen gesehen hatte,
fragte vorsichtshalber die Ruh: „Sag' mal, find dieje ochiere ge-
fährlich?"
„I bewahre", lachte die Ruh vergnügt, „das ist ein lllenßh,
der ist nicht gefährlich. Man kann ganz nah zu ihm hingegen
und ihn: ,Guten Tag' sagen, er krüinmt einem kein Haar!'
Im selben Augenblick krachte ein Schuß und — bie
's veränderliche Glück.
Dann hat er seine Küah' ei'g'spannt
Und hat sein' Acker b'stellt,
Und hat sein' Woaz'n einig'sat
Und g'sagt: Dees is mei' Feld!
Dann hat er si' vor 's Häus'l g'setzt
Und hat sei' Pfeiferl g'raacht,
Und oa' Knia über 's ander' g'legt
Und Hans und Hias veracht'.
Da is in's Stroh a' Fünkerl g'flog'n
Und 's Häusl is verbrennt,
Und 's Wei' is eahm vor Schrecka g'storb'n,
Und 's Feld des hab'n s' eahm 'pfänd't. —
Wenn Oaner moant, es muaß so sei',
Und er hat d' Welt im Pacht,
So fallt der ganze Krempl ei'
Net selten über Nacht!
Vas Neh und die Ruh.
Eine Fabel.
junges Reh, das von den bösen Jägern und ihren guten
ZE) Flinten noch nichts wußte, wagte sich aus dem sichern Wald
heraus auf die freie Wiese. Hier traf es alsbald eine Ruh, die
sich sorglos an den grünen Gräsern gütlich that, und es unter-
hielt sich mit ihr über dies und jenes. In einiger Entfernung
tauchte ein Jäger auf. Das Reh, das noch keinen gesehen hatte,
fragte vorsichtshalber die Ruh: „Sag' mal, find dieje ochiere ge-
fährlich?"
„I bewahre", lachte die Ruh vergnügt, „das ist ein lllenßh,
der ist nicht gefährlich. Man kann ganz nah zu ihm hingegen
und ihn: ,Guten Tag' sagen, er krüinmt einem kein Haar!'
Im selben Augenblick krachte ein Schuß und — bie
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das Reh und die Kuh"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1901
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)