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Hm Kneujroeg sitzt schneiend ein Haven-
paar;
Die LLaid singt vom Liebsten, vom Fnau-
altar.
Sie sietzt nur der Sonne glückspendendes
Licht,
Das Krächzen der Koben, das tzört sie
nicht!
Dr. Kerle.
Zn viel.
Verehrer (zur Bankierstochter, deren
Vater im Nebenzimmer eben am Geld-
schrank beschäftigt ist): „Um Gotteswillen,
gnädiges Fräulein, sagen Sic Ihrem
Vater, er soll anfhören, Geld zn zählen!
Ich liebe Sie ja ohnehin schon wahn-
sinnig !"
Boshaft.
„Wie bist Tn eigentlich zn Deiner
Frau gekommen?" — „Bei einer Kahn-
partie ist sie in's Wasser gefallen — ich
Hab' sie herausgezogen!" — „dlha, und
Tn bist 'reingefallen I"
'NE/G' Se wischt. DvD-"
Hrau John die schwärmde jederzeit
Fer nischt so sehr wie Veenlichgeit.
U» wo se gingk und wo se stand,
Halt' se ä Labben in der Hand,
von frieh bis dNiddag dhat se nischt,
Als daß se wischt' un wischt' un wischt'.
Un wenn de ganse Wischerei
Vach fimf, sechs Stunden war verbei,
Dann saß se melancholisch da
Un sagde bloß: „Ve nee, ja jaa."
Bis daß der Dokder sprach: „Herr Hohn,
Sie mißden mehr in Freien wohn'.
Ae (Blick, daß es noch Straßen gibt,
wo's wen'ger wie in dieser stiebt.
Denn Hhre Gaddin, gloom Se mir.
Die wischt sich noch zc Dode hier!"
Da edawlirde frisch, froh, frei
Sich newen Hohn's 'ne Dischlerei
Vtit Sägewerk un Damfbetriewe
Das gab ä mächdiges Geftiewe.
Un wie der Dokder 's nächste Vtal
Sich zeigde, macht' er gleich Skandal:
„Herr John, nu' is's de hcechste Heit!
Fort aus den Staub! Un meeglichft weit!"
Herr Hohn jedoch der blinselt schlau:
„„Sie meen'n von wegen meiner Frau?
Die hat sich nie so wohl befunden,
Hetzt wischt se nämlich värzen Stunden!""
Edwin Bormann.
—tzM-- Suitftfinnig. .
„Na, Herr Huber, welches Gemälde gefällt Ihnen am besten im neuen
Bräuhans?" — „Das an der Decke —
weil man, während man's betrachtet, dazu trinken kann!"
Hm Kneujroeg sitzt schneiend ein Haven-
paar;
Die LLaid singt vom Liebsten, vom Fnau-
altar.
Sie sietzt nur der Sonne glückspendendes
Licht,
Das Krächzen der Koben, das tzört sie
nicht!
Dr. Kerle.
Zn viel.
Verehrer (zur Bankierstochter, deren
Vater im Nebenzimmer eben am Geld-
schrank beschäftigt ist): „Um Gotteswillen,
gnädiges Fräulein, sagen Sic Ihrem
Vater, er soll anfhören, Geld zn zählen!
Ich liebe Sie ja ohnehin schon wahn-
sinnig !"
Boshaft.
„Wie bist Tn eigentlich zn Deiner
Frau gekommen?" — „Bei einer Kahn-
partie ist sie in's Wasser gefallen — ich
Hab' sie herausgezogen!" — „dlha, und
Tn bist 'reingefallen I"
'NE/G' Se wischt. DvD-"
Hrau John die schwärmde jederzeit
Fer nischt so sehr wie Veenlichgeit.
U» wo se gingk und wo se stand,
Halt' se ä Labben in der Hand,
von frieh bis dNiddag dhat se nischt,
Als daß se wischt' un wischt' un wischt'.
Un wenn de ganse Wischerei
Vach fimf, sechs Stunden war verbei,
Dann saß se melancholisch da
Un sagde bloß: „Ve nee, ja jaa."
Bis daß der Dokder sprach: „Herr Hohn,
Sie mißden mehr in Freien wohn'.
Ae (Blick, daß es noch Straßen gibt,
wo's wen'ger wie in dieser stiebt.
Denn Hhre Gaddin, gloom Se mir.
Die wischt sich noch zc Dode hier!"
Da edawlirde frisch, froh, frei
Sich newen Hohn's 'ne Dischlerei
Vtit Sägewerk un Damfbetriewe
Das gab ä mächdiges Geftiewe.
Un wie der Dokder 's nächste Vtal
Sich zeigde, macht' er gleich Skandal:
„Herr John, nu' is's de hcechste Heit!
Fort aus den Staub! Un meeglichft weit!"
Herr Hohn jedoch der blinselt schlau:
„„Sie meen'n von wegen meiner Frau?
Die hat sich nie so wohl befunden,
Hetzt wischt se nämlich värzen Stunden!""
Edwin Bormann.
—tzM-- Suitftfinnig. .
„Na, Herr Huber, welches Gemälde gefällt Ihnen am besten im neuen
Bräuhans?" — „Das an der Decke —
weil man, während man's betrachtet, dazu trinken kann!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Kunstsinnig"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 118.1903, Nr. 3000, S. 48
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg