Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
a fv Handlungen, sowie von allen Postämtern und
' Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich einmal.
Preis, halbjährlich (26 Nrn.): für Deutschland
M-L LOOS.
6 c/lL 70, per Kreuzband 7 Jll 50 ^, einzelne
Nummer 30— für Oesterreich-Ungarn 8 17,,
per Kreuzband 8 17, 50 5,, einzelne Nummer 3l> !>,; | | 33t>.
— für die anderen Länder deS Weltpost-
vereins 8 Jll.
(Alle Rechte für sämmtliche Slrtikcl und Illustrationen Vorbehalten,)
S/föys war einmal ein alter Igel; der hatte vier Söhne,
f V-T' Drei davon waren ihm wie aus den Augen geschnitten
\J-Z3 und hatte er seine Helle Freude an ihnen. Sie waren
' wirklich: einer der Igel immer größer, wie der
andere! Nur der vierte machte ihm viel Sorge und Kummer —
drohte er doch gänzlich aus der Art zu schlagen.
So traf er ihn eines Tages, wie er sich mit einem Kürbis-
olatt das Näslein schneuzte, „Wehe!" rief er. „Du bist mein
§ohn nicht! Du hättest ein Graf werden sollen!" Und ein
andermal sah er, wie er sich aus einer ganzen Schaar von Braun-
springern einen herausfing und an die Wand knackte, „Wehe," rief
^r, „Du bist mein Sohn nicht! Du hättest ein Prinz werden sollen!"
Und da er solchergestalt fürchten mußte, es möchte mit der
Zeit wohl gar ein Ueberigel daraus werden, so gedachte er, ihn
hinaus in die Welt zu schicken, sich da das Stachelpelzlein käinmen
zu lassen. So richtete er ihm das Felleisen zur Wanderschaft,
gab ihm ein frischgefangen ksühnlein als Wegzehrung und seinen
väterlichen Segen. „Nihil aquae!“ sprach er, „mein Sohn, heißt
der Waxpenspruch unserer Geschlechter! Bringe kein Wasser auf
den Leib und wenn es Dich ein Königreich kostet; so bleibst Du
stets ein echter Igel!"
D'rauf nahm das Iglein Abschied von Vater und Geschwistern
und zog in der ersten Morgenfrühe seine Straße.
Wie die Sonne Hochstand, hatte er bereits zweeen Sturzäcker
und eine bsaferstoppel hinter sich, und da er zu einem schattigen
Wäldlein gelangt war, gedachte er allda unter Felsgestcin und
irr
a fv Handlungen, sowie von allen Postämtern und
' Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich einmal.
Preis, halbjährlich (26 Nrn.): für Deutschland
M-L LOOS.
6 c/lL 70, per Kreuzband 7 Jll 50 ^, einzelne
Nummer 30— für Oesterreich-Ungarn 8 17,,
per Kreuzband 8 17, 50 5,, einzelne Nummer 3l> !>,; | | 33t>.
— für die anderen Länder deS Weltpost-
vereins 8 Jll.
(Alle Rechte für sämmtliche Slrtikcl und Illustrationen Vorbehalten,)
S/föys war einmal ein alter Igel; der hatte vier Söhne,
f V-T' Drei davon waren ihm wie aus den Augen geschnitten
\J-Z3 und hatte er seine Helle Freude an ihnen. Sie waren
' wirklich: einer der Igel immer größer, wie der
andere! Nur der vierte machte ihm viel Sorge und Kummer —
drohte er doch gänzlich aus der Art zu schlagen.
So traf er ihn eines Tages, wie er sich mit einem Kürbis-
olatt das Näslein schneuzte, „Wehe!" rief er. „Du bist mein
§ohn nicht! Du hättest ein Graf werden sollen!" Und ein
andermal sah er, wie er sich aus einer ganzen Schaar von Braun-
springern einen herausfing und an die Wand knackte, „Wehe," rief
^r, „Du bist mein Sohn nicht! Du hättest ein Prinz werden sollen!"
Und da er solchergestalt fürchten mußte, es möchte mit der
Zeit wohl gar ein Ueberigel daraus werden, so gedachte er, ihn
hinaus in die Welt zu schicken, sich da das Stachelpelzlein käinmen
zu lassen. So richtete er ihm das Felleisen zur Wanderschaft,
gab ihm ein frischgefangen ksühnlein als Wegzehrung und seinen
väterlichen Segen. „Nihil aquae!“ sprach er, „mein Sohn, heißt
der Waxpenspruch unserer Geschlechter! Bringe kein Wasser auf
den Leib und wenn es Dich ein Königreich kostet; so bleibst Du
stets ein echter Igel!"
D'rauf nahm das Iglein Abschied von Vater und Geschwistern
und zog in der ersten Morgenfrühe seine Straße.
Wie die Sonne Hochstand, hatte er bereits zweeen Sturzäcker
und eine bsaferstoppel hinter sich, und da er zu einem schattigen
Wäldlein gelangt war, gedachte er allda unter Felsgestcin und
irr
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Prinz Igel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1903
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 118.1903, Nr. 3009, S. 153
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg