E in epochemachendes Ereignis;.
Da forderte die Ahnfrau gleich Verbindung
Mit Nunnner siebenhundertsiebenzehn.
Das Fernsprechamt braucht keine Vorbereitung!
Schnell hergestellt war dieser Anschluß. Schramm!
Und das Gespenst glitt lautlos durch die Leitung
Als wesenlos, unsichtbar Fluidum.
Im nächsten Augenblicke stand die Ahnfrau
vor ihres siind'gen Enkels Himmelbett,
Der sicher fühlte sich vor jener Mahnfrau
Und sie hier nimmermehr erwartet hält'. — .
Für Dich, o Leser, unerheblich waren
Die weiteren Ereignisse der Nacht.
von Interesse ist nur das Verfahren,
Das in Gespensterkreisen Aufseh'n macht.
Im Reichspostainte saß man auch zu Rathe,
Dieweil man von Betheiligten gehört,
Daß ein Gespenst zur Zeit im Leitungsdrahte
Der jdostverwaltung kostenlos verkehrt.
Electrotechnikcr auf einer Seite
Und andrerseits die Spiritisten all',
Mit größter Spannung blicken diese Leute
Auf solchen, noch nicht dagewes'nen Fall.
Und auch, vom Rechtsstandxunkte aus gesehen,
Ergab sich manche neue Frage schon,
wie künftig werden in Beziehung stehen
F e rn sp re ch - B et r ie b und vierte Dimension.
Heinrich Schaeffer.
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crr Summserl ist glücklicher Papa geworden — das heißt, noch
weiß er nicht, ob ihm der Himmel ein Büblein oder ein
Mägdelein bescheren wird, und in begreiflicher Aufregung geht er
deßhalb im Zimmer ans und ab. Denn so sehr sich sein Vater-
stolz bei deni Gedanken an einen Stammhalter regt, so sehr
sträuben sich seine Gefühle gegen das andere Geschlecht. — Endlich
vernimmt er draußen leise Schritte und mit gehcimnißvollcr Miene
tritt die bekannte Frau Maier in's Zimmer.
„Bub' oder Mädel?" ruft mit gedämpfter Stimme Herr
Summserl.
Frau Maier holt tief Athem, sie kennt ja die Gefühle des
Herrn Summserl. — Dann lispelt sie mit kaum vernehmbarer
Stimme: „Mädel I"
Da vergißt Herr Summserl für einen Augenblick alles um
sich herum, heller Zorn leuchtet ihm ans den Augen, und mit
hvchgeschwungener Pfeife stürzt er auf Frau Maier zu.
Doch diese hat in wohlerwogener Voraussicht bereits die Flucht
ergriffen und die Stubenthür' fest hinter sich verriegelt. — Herr
Da forderte die Ahnfrau gleich Verbindung
Mit Nunnner siebenhundertsiebenzehn.
Das Fernsprechamt braucht keine Vorbereitung!
Schnell hergestellt war dieser Anschluß. Schramm!
Und das Gespenst glitt lautlos durch die Leitung
Als wesenlos, unsichtbar Fluidum.
Im nächsten Augenblicke stand die Ahnfrau
vor ihres siind'gen Enkels Himmelbett,
Der sicher fühlte sich vor jener Mahnfrau
Und sie hier nimmermehr erwartet hält'. — .
Für Dich, o Leser, unerheblich waren
Die weiteren Ereignisse der Nacht.
von Interesse ist nur das Verfahren,
Das in Gespensterkreisen Aufseh'n macht.
Im Reichspostainte saß man auch zu Rathe,
Dieweil man von Betheiligten gehört,
Daß ein Gespenst zur Zeit im Leitungsdrahte
Der jdostverwaltung kostenlos verkehrt.
Electrotechnikcr auf einer Seite
Und andrerseits die Spiritisten all',
Mit größter Spannung blicken diese Leute
Auf solchen, noch nicht dagewes'nen Fall.
Und auch, vom Rechtsstandxunkte aus gesehen,
Ergab sich manche neue Frage schon,
wie künftig werden in Beziehung stehen
F e rn sp re ch - B et r ie b und vierte Dimension.
Heinrich Schaeffer.
•-nsvS' R ateuwcise. /5)v2>~
crr Summserl ist glücklicher Papa geworden — das heißt, noch
weiß er nicht, ob ihm der Himmel ein Büblein oder ein
Mägdelein bescheren wird, und in begreiflicher Aufregung geht er
deßhalb im Zimmer ans und ab. Denn so sehr sich sein Vater-
stolz bei deni Gedanken an einen Stammhalter regt, so sehr
sträuben sich seine Gefühle gegen das andere Geschlecht. — Endlich
vernimmt er draußen leise Schritte und mit gehcimnißvollcr Miene
tritt die bekannte Frau Maier in's Zimmer.
„Bub' oder Mädel?" ruft mit gedämpfter Stimme Herr
Summserl.
Frau Maier holt tief Athem, sie kennt ja die Gefühle des
Herrn Summserl. — Dann lispelt sie mit kaum vernehmbarer
Stimme: „Mädel I"
Da vergißt Herr Summserl für einen Augenblick alles um
sich herum, heller Zorn leuchtet ihm ans den Augen, und mit
hvchgeschwungener Pfeife stürzt er auf Frau Maier zu.
Doch diese hat in wohlerwogener Voraussicht bereits die Flucht
ergriffen und die Stubenthür' fest hinter sich verriegelt. — Herr
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein epochemachendes Ereigniß"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1903
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 118.1903, Nr. 3007, S. 136
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg