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cis ^nühllilgsgedlchk isj
riitta p»n(i»nirftn fDajars.
Treuer i[t der Jriibling pünktlich,
Wie es (ich gehört, gewe[en;
Rat wobl richtig im Kalender
Seinen Dienstantritt gelesen!
Und es war mit einem Schlage
UortcbriftstnäI?ig schönes Wetterl
Wie Ko in man dornt erklang es:
Knospen 'raus! heraus die Blätter!
Alle Bäume, Büsche, Sträucber
Kleiden sieb nach Dien(tes-Bonnen
In die vorgeschrieb'nen grünen,
Schmucken Jrübjabrsuniformen.
Wie sich alles reckt und richtet!
Welche grosse macbtentfaltung!
Sieb’ die Bannen-Regimenter
Schon in schönster, strammer Haltung!
/such der Jicbten-Bataillone
Kichtung ist vorzüglich g'rade;
Bng geseblossen in Kolonnen
Steb'n die Bäume zur Parade!
Musikanten sind die Uögel,
Schmetternd klingen ihre Bieder!
Und aus gold'nem Bimmelswagen
Schaut die Sonne lächelnd nieder!
hoch zu Ro([e ritt der Jrübling —
Dass die Welt im Schmuck [ich zeige
Durch die Bande! Und die Wälder
Prätentirten ihre Zweige! —
Beider sind die Relationen
Tn Uerwirrung bald gekommen,
Weil der Winter im April dann
Das Kommando übernommen!
Schwarz.
Fabel.
Einem überreich mit Früchten prangenden Apfel-
banm drückte die wachsende Last derselben die sämmt-
lichen Aeste ab. Die nahe Fichte, welche im Ver-
gangenen Winter durch Schneebrnch ihre Zweige
verloren hatte, sah dies und rief ihm höhnisch zu:
„Nun hat mein Loos auch dich getroffen!"
„Nur mit dem Unterschiede", erwidert jener
stillergeben und stolz, „daß du dem Unglücke er-
lagst, ich aber dem Glücke!"
Ans einer Vertheidignngsrede.
„• . • Ich bitte Sie dringend, meine Herren Ge-
schworenen, den Angeklagten freiznsprechen —
der Arme hat bereits zehnmal vergeblich dar-
auf gehofft!"
U e b e r r a s d) n n g.
„Heuer überließ mir mein Gatte die Auswahl meines Geburt»
tagsgeschenkesl" — „Also gibt's diesmal keine Ueberraschuug?' "
„Für mich nicht — aber für meinen Mann, wenn er die Rechnung bekommt.
Die schwarzen Augen.
3T!ein Schatz hak Schwarzaugen,
Die dtiemand begreift,
wie d'Amfel am Wipfel,
Die gar so fdjön pfeift.
So frisch und voll Glanz
Und so rein wie von Glas
Daß ich furcht', die braun' Hek'
pfeift mir auch einmal was!
Sr. P-
Es niitzt nichts.
„..Bei dieser Coqnette ist Alles Berechnung!" — „Wird wenig iiüße11'
denn ihre Visage macht einen energischen Strich durch ihre Rechnung!
„Jetzt k o nt m t er!"
Aus der guten alten Zeit.
D' Achtung! . . Schultert 's Gewehr! . .
cis ^nühllilgsgedlchk isj
riitta p»n(i»nirftn fDajars.
Treuer i[t der Jriibling pünktlich,
Wie es (ich gehört, gewe[en;
Rat wobl richtig im Kalender
Seinen Dienstantritt gelesen!
Und es war mit einem Schlage
UortcbriftstnäI?ig schönes Wetterl
Wie Ko in man dornt erklang es:
Knospen 'raus! heraus die Blätter!
Alle Bäume, Büsche, Sträucber
Kleiden sieb nach Dien(tes-Bonnen
In die vorgeschrieb'nen grünen,
Schmucken Jrübjabrsuniformen.
Wie sich alles reckt und richtet!
Welche grosse macbtentfaltung!
Sieb’ die Bannen-Regimenter
Schon in schönster, strammer Haltung!
/such der Jicbten-Bataillone
Kichtung ist vorzüglich g'rade;
Bng geseblossen in Kolonnen
Steb'n die Bäume zur Parade!
Musikanten sind die Uögel,
Schmetternd klingen ihre Bieder!
Und aus gold'nem Bimmelswagen
Schaut die Sonne lächelnd nieder!
hoch zu Ro([e ritt der Jrübling —
Dass die Welt im Schmuck [ich zeige
Durch die Bande! Und die Wälder
Prätentirten ihre Zweige! —
Beider sind die Relationen
Tn Uerwirrung bald gekommen,
Weil der Winter im April dann
Das Kommando übernommen!
Schwarz.
Fabel.
Einem überreich mit Früchten prangenden Apfel-
banm drückte die wachsende Last derselben die sämmt-
lichen Aeste ab. Die nahe Fichte, welche im Ver-
gangenen Winter durch Schneebrnch ihre Zweige
verloren hatte, sah dies und rief ihm höhnisch zu:
„Nun hat mein Loos auch dich getroffen!"
„Nur mit dem Unterschiede", erwidert jener
stillergeben und stolz, „daß du dem Unglücke er-
lagst, ich aber dem Glücke!"
Ans einer Vertheidignngsrede.
„• . • Ich bitte Sie dringend, meine Herren Ge-
schworenen, den Angeklagten freiznsprechen —
der Arme hat bereits zehnmal vergeblich dar-
auf gehofft!"
U e b e r r a s d) n n g.
„Heuer überließ mir mein Gatte die Auswahl meines Geburt»
tagsgeschenkesl" — „Also gibt's diesmal keine Ueberraschuug?' "
„Für mich nicht — aber für meinen Mann, wenn er die Rechnung bekommt.
Die schwarzen Augen.
3T!ein Schatz hak Schwarzaugen,
Die dtiemand begreift,
wie d'Amfel am Wipfel,
Die gar so fdjön pfeift.
So frisch und voll Glanz
Und so rein wie von Glas
Daß ich furcht', die braun' Hek'
pfeift mir auch einmal was!
Sr. P-
Es niitzt nichts.
„..Bei dieser Coqnette ist Alles Berechnung!" — „Wird wenig iiüße11'
denn ihre Visage macht einen energischen Strich durch ihre Rechnung!
„Jetzt k o nt m t er!"
Aus der guten alten Zeit.
D' Achtung! . . Schultert 's Gewehr! . .
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Jetzt kommt er!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1903
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 118.1903, Nr. 3016, S. 246
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg