Fliegende Blätter (119.1903 (Nr. 3023-3048))

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Sie horcht nicht aus, wenn äie penäulen
schlagen —
Mit heitrer 8ier verlchlingt sie Matt um
Matt.
Unä als sie enäigt, ilt's ihr wie äem
Kranke»,
Der jäh empor aus lieberträumen fährt:
Sie taumelt aut, ihr Mge blickt verjtört,
Die Mangen brennen unä äie Kniee
wanken.

Oer Stickluft äe; gemacher ru entfliehen,
kilt lie an's lenfteri ballig öffnet
jie'r -
Unä lieht erltaunt im Morgenlicht
erglühen
Oie Kuppeln äes erwachenäen Paris,
jjeht erlt gemahnen lie äie goläbrokate
Oe; leltgewanä's unä äer Zuwelen Pracht,
vah über einen Dichter heute Dacht
Sie eines Königes vergelten hatte. —
Unä nug, vieltheur'e lrau'n! holälel'ge
Kichter!
Sprecht euer unparteiilches Ueräikt!
Marä in äer aäeligen 2u»1t äer Dichter
le einer reicher als Koulleau beglückt?
Mohlteil linä Lite!, Kränre, Lnaäenketten:
Doch wenn über äem Luch, in äem es
lieft,
kin junges Meid auf einen Lall vergibt —
Da; ift äer lchönfte Sieg eines Poeten!
0. Kcrnltock.


Im Aerger.
Ein Beamter hatte an das Bürgermeisteramt einer kleinen pfälzischen
Gemeinde ein Dienstschreiben mit dem Ersuchen gerichtet, die Betheiligten
von einem anberaumten Termin zu verständigen. — Als er nun an dem
bestimmten Tage in der Gemeinde erschien, waren keinerlei Vorbereitungen
für die Durchführung des Dienstgeschäftes getroffen. Der Bürgermeister
stammelte Worte der Entschuldigung — er habe die Sache vergessen, worauf
ihm der Beamte in etwas ärgerlichem Tone sagte: „Nun, Herr Bürger-
meister, wenn ich wieder ein derartiges Schreiben an Sie richte, dann geben
Sie es doch gleich Ihrem Gemeindcdiener, damit es richtig besorgt wird!"
— Verschmitzt lächelnd erwidert darauf der in seinem Hoheitsgefühl
etwas verletzte Dorftyranu: „Scll nutzt ach nix. Wisse Se, bei uns hie
is der Gemeenediener ach net g'fcheidtcr wie der Borjemcschterl" —