Fliegende Blätter (120.1904 (Nr. 3049-3074))

-c—< Das Loch im Alknntel. >

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Her reiche Midras Hnjib hatte sich einen neue» weißen
Mantel gekauft — einen feinen Mantel, der an die vierhundert
Schilas ivcrt war, denn er konnte sich das ja erlauben. Doch noch
hatte er ihn nicht drei Tage, als er an einem Nagel hängen blieb
und sich ein regelrechtes Dreieck in den Mantel riß, und zwar am
Rücken, wo es gut zu sehen war.

Und das war vor einem Monat.

„Midras Hajib", sagt eines Tages All Schicha, „Du hast
ein Loch in Deinem Mantel!"

„Ich weiß das", entgegnet Midras Hajib. . „„

„Wenn Dn cs weißt, warum lässt Tn cs nicht ! "die" .

„Der Leute wegen", antwortet der Gefragte. _ ~

kann heute, ja eben erst in den Mantel gekommen sem
das ist etwas, das selbst dem Propheten passieren .

König der Könige. Ein gestopfter Mantel aber zeug von

und ich kann mich mit einem gestopften Mantel doch nicht sehen
lassen!"

Sprach's und ging seiner Wege. ö. x. o.

Kleiner Widerspruch.

„Die mir so unerwartet zu teil gewordene Ehrung macht mich
sprachlos!" sagt der Gefeierte — und hält dann eine dreiviertel-
stündige Danksagungsrcde.

U n a n g c n c h m.

Sic: „Weißt Dn noch, Edgar, unter diesem Baum haben
wir uns den ersten Kuß gegeben... ach nein, das warst Dn ja
gar nicht!" — Er: „Gewiß war ich's... aber Dn ivarst cs nicht!"

Tenorist: „Sie nehmen es doch nicht übel, gnädige Frau, daß ich heute nur ein Lied gesungen habe?!
Parvenüsgattin: „Bitte, bitte. . . Sie haben ja auch nicht viel gegessen!"