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Verliebt.
„Eben Hab' ich meiner lieben Frau tausend Grüße
und Küsse gesandt!" — „Und die schickst Du rekomman-
diert?" — „Gewiß I Damit sie nicht in andere Hände
gelangen!" ____
B o n der Schmie r c.
Souffleur: „Verschon' uns, edler Ritter, mit
Deinem grausamen Brandschatzen!" — Schau-
spieler (sich versprechend): „Verschon' »ns, elender
Ritter, mit Deinen grausamen Sch and Pratzen!"
Zukunftsbild.
Minister: „Serenissimus wollen gnädigst geruhen,
dieses Bittgesuch zu berücksichtigen! . . . Schon ans der
Schrift ist die große Bedürftigkeit des Bittstellers zu er-
kennen — er benutzt offensichtlich eine total defekte
Schreibmaschine. . .!"
3n einem wastertropfen stramm
Lin Jnfusorienjüngling schwamm.
Den Jüngling mit Entzücke» sah
Line zarte Jnfusoria,
Die in der Räh' auf einem Kas
Beschaulich und vergnüglich saß.
Des Jünglings Schönheit und
Bewegung
verseht' ihr Herzchen in Erregung;
Sie warf ihm Jeuerblicke zu
Und flötete: „D Teurer, du!
Komm' her, ich ged' dir eine»
Kuß,
Mein holder Jnfusorius!"
Der Jüngling, als er sie erschaut,
war baß von ihrem Reiz erbaut,
versetzte d'rauf: „Komm doch zu
mir,
Ls ist so allerliebst dahier!
Das Weltmeer ist's — in seinem
Schoß
Lebt man gar herrlich, lebt
famos." —
D'rauf sie: „Hier ist das Dasein
süß,
Mein Käse ist das Paradies!" —
D'rauf er: „So lieblich dein Ge-
sicht,
Jedoch auf's Trock'ne mag ich
nicht,
Und noch dazu auf einen Kas —
Das widerstrebt ja meiner Ras'!"-
Sie d'rauf: „wie vor dem Kas
du bangst,
So Hab' ich vor dem Master
Angst!" —
So ging's noch manche Stunde
fort
Und jedes blieb an seinem Drt. -
Ein ältlicher Bazill empört
Seufzt', da er das mit angehürt:
„In meiner Jugend wir Bazillen
verließen um der Liebe willen
Mit Ireuden unser Element:
wie ist die Welt jetzt de-
kadent!"
g. Ster».
LZLx. Verblümt. y2JD
„. . . . Was, bei diesem
Wetter willst Du ohne Schirm
fort?" — „Aber, Mama, Du
l jung gewesen!"
(Zwei durchgegangene Kassierer treffen sich in New-Uork): „Na
wie geht's? Möchten Sie nicht wieder nach Europa zurück?"
„O ja, sehr gern — wenn ich nur hier eine passende Kassierer-
stelle bekäm'I"
„Wo ist denn der Huber? Wir können doch nicht
ohne Tambour ausrücken!" — „Herr Hauptmann, der
ivird in der Eile wieder in der Stube den Tschako auf-
g'setzt haben, und da kann er jetzt nicht zur Tür' hinaus!"
Verliebt.
„Eben Hab' ich meiner lieben Frau tausend Grüße
und Küsse gesandt!" — „Und die schickst Du rekomman-
diert?" — „Gewiß I Damit sie nicht in andere Hände
gelangen!" ____
B o n der Schmie r c.
Souffleur: „Verschon' uns, edler Ritter, mit
Deinem grausamen Brandschatzen!" — Schau-
spieler (sich versprechend): „Verschon' »ns, elender
Ritter, mit Deinen grausamen Sch and Pratzen!"
Zukunftsbild.
Minister: „Serenissimus wollen gnädigst geruhen,
dieses Bittgesuch zu berücksichtigen! . . . Schon ans der
Schrift ist die große Bedürftigkeit des Bittstellers zu er-
kennen — er benutzt offensichtlich eine total defekte
Schreibmaschine. . .!"
3n einem wastertropfen stramm
Lin Jnfusorienjüngling schwamm.
Den Jüngling mit Entzücke» sah
Line zarte Jnfusoria,
Die in der Räh' auf einem Kas
Beschaulich und vergnüglich saß.
Des Jünglings Schönheit und
Bewegung
verseht' ihr Herzchen in Erregung;
Sie warf ihm Jeuerblicke zu
Und flötete: „D Teurer, du!
Komm' her, ich ged' dir eine»
Kuß,
Mein holder Jnfusorius!"
Der Jüngling, als er sie erschaut,
war baß von ihrem Reiz erbaut,
versetzte d'rauf: „Komm doch zu
mir,
Ls ist so allerliebst dahier!
Das Weltmeer ist's — in seinem
Schoß
Lebt man gar herrlich, lebt
famos." —
D'rauf sie: „Hier ist das Dasein
süß,
Mein Käse ist das Paradies!" —
D'rauf er: „So lieblich dein Ge-
sicht,
Jedoch auf's Trock'ne mag ich
nicht,
Und noch dazu auf einen Kas —
Das widerstrebt ja meiner Ras'!"-
Sie d'rauf: „wie vor dem Kas
du bangst,
So Hab' ich vor dem Master
Angst!" —
So ging's noch manche Stunde
fort
Und jedes blieb an seinem Drt. -
Ein ältlicher Bazill empört
Seufzt', da er das mit angehürt:
„In meiner Jugend wir Bazillen
verließen um der Liebe willen
Mit Ireuden unser Element:
wie ist die Welt jetzt de-
kadent!"
g. Ster».
LZLx. Verblümt. y2JD
„. . . . Was, bei diesem
Wetter willst Du ohne Schirm
fort?" — „Aber, Mama, Du
l jung gewesen!"
(Zwei durchgegangene Kassierer treffen sich in New-Uork): „Na
wie geht's? Möchten Sie nicht wieder nach Europa zurück?"
„O ja, sehr gern — wenn ich nur hier eine passende Kassierer-
stelle bekäm'I"
„Wo ist denn der Huber? Wir können doch nicht
ohne Tambour ausrücken!" — „Herr Hauptmann, der
ivird in der Eile wieder in der Stube den Tschako auf-
g'setzt haben, und da kann er jetzt nicht zur Tür' hinaus!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Verblümt"
"Aus der guten alten Zeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1903
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)