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Auch ein Renommist.
„Der Baron Wiwirtz kann doch das Ausschneiden und
Renommieren gar nicht lassen! . . . Jetzt heiratet er gar aus
Liebe!"

Im Wandel.

Tüchtigkeit und der Herr Verstand
Gingen des Weges Hand in Hand;
Mühsam schritten sie im Gedränge —
Niemand achtet auf sie in der Menge.
Da führt der JufaU her das Glück,
Ls grüßt die beiden mit freundlichem Blick,
plötzlich rief nun die Menschenschaar:
„Seht doch das liebe, herrliche paar!"
Und sie beugten sich und küßten die Hand
Der Frau Tüchtigkeit und dem Herrn Verstand.
Alb. Roderich.

Vom Theater.
„. . . Also bitte, Herr Direktor, wollen Sie mich als
„komische Alte" engagieren?" — „Bedanre, diese Rollen




^^er Oberförster könnt'
den Franzl, den Forst-
wart, nicht aussteh'n,
weil er gar so viel ausge-
schnitten hat.
Der Oberförster hat kön-
nen die schrecklichsten Lügen
erzählen — der Franzl hat alleweil noch gräulichere gewußt, und
das hat den Oberförster gewurmt.
S>o hat er denn gesucht, wie er ihm einmal ein's versetzen
könnt'. Aber dein Franzl war schwer beizukommen — der war
mit allen Hunden gehetzt.
Da war's einmal im August herum; die Herrschaft war zu
den Rehjagden herausgekommen ins Forsthaus, und fleißig ge-
knallt wurde alle Tag'.
„Franzl!" sagt der Oberförster, wie er spät abends aus
dein Wirtshaus fortgeht, zum Forstwart, der noch sitzen geblieben
ist, „heut' nacht schaust D' noch ein bißl hinaus und streifst 's
Seeberg'l ab, damit ich morgen mit dein Herrn Grafen nicht
gar auf ein paar Wildschützen stoß'; um viere erwartst Du uns
beim Fischerhüttl, dann steigen wir alle miteinander auf."
„'s is schon recht", sagt der Franzl, und weil's ihm wegen
der paar Stund' nimmer gelohnt hat, sich erst schlafen zu legen,
so ist er im Wirtshaus hocken geblieben und hat fortgetrunken,
wie er endlich aufgebrochen ist, da war's richtig schon bald drei.
„was wirst d' jetzt, in der Finsternis, in die wänd'
herumklettern?" hat er bei sich gesagt; „Wilddieb' sangst heut'
eh' keinen!"

Und da hat der Franzl recht gehabt, denn er
ist gar unsicher auf den Beinen gestanden, und es
hat ihn all'weil hin und hergerissen.
So ist er schön langsam auf das zerfallene
Fischerhüttl am See zugesteuert, wenn er auch bei
jedem zweiten Schritt die Richtung verloren — er
hat sie doch immer wieder gefunden.
Lin paarmal freilich mußt' er sich an einem Baum an-
halten, sonst wär's kopfüber ins Wasser hineingegangen.
Endlich ist er doch glücklich beim Hüttl angekommen und hat
sich auf die Bank gesetzt.
Der Kopf hat ihm gebrannt und heiß war ihm am ganzen
Körper; dazu war's auch noch recht schwül und dunstig her-
unter: am See.
Da kam dem Forstwart ein Einfall; ein Bad wollt' er
nehmen, das sollt' ihn abkühlen und den Katzenjammer vertreiben.
Der Franzl überlegt auch gar nicht lang und zieht sich aus.
Das Hütl und die Joppen, die West' und die Schuh' hat er
schon abgelegt gehabt -— da hört er auf einmal 'was rascheln im
Gezweig', und wie er neugierig aufschaut, bemerkt er einen jungen
Burschen mit einem Reh auf dem Rücken.
Jetzt ist das Jägerblut im Forstwart erwacht — der Katzen-
jammer war verflogen. Linen Sprung macht er nach seiner
Büchs, dann schlägt er an. „Halt! Racker! oder ich schieß!"
schreit er dem Wilddieb zu. Aber in dein Augenblick haben ihn von
hinten zwei Bärenarme gepackt und ihm das Gewehr entwunden.
„So, Betterle! nur nicht gar zu hitzig, 's könnt' schaden I"
sagt der Bärenmann gemütlich und ruft seinen Kameraden herbei.
Der Franzl schimpft wie ein Rohrspatz, aber die Wilddieb'
lachen nur dazu; dann bindet der Jüngere das Boot vom Hüttl
los und der Ältere tragt den zappelnden Forstwart hinein.
„Wenn Du schön ruhig bist, so geschieht Dir nix! Nur'nüber
fahren tun wir Dich auf die andere Seit', weil Du uns hier
mit Deiner Flint' im weg bist", meinen die zwei baumstarken


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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Vom Theater" "In der Eil'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Caspari, Walther
Roeseler, August
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 122.1905, Nr. 3127, S. 315
 
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