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Verrrauenssache.

K lei»es M i ß v e r st 8 n d n i s.

„Vater, warum heißen denn Onkels
Kinder alle — August?" — „Wieso?"
— „In Onkels Brief heißt es doch:
Wir haben heute den 10. August einen
kräftigen Knaben erhalten!"

Ein S ch w e r c » ö t c r.

„Was halten Sie vom Pfänderspiel
mit Küsse», Herr Leutnant?" — „Eine
alberne Einrichtung!" — „Warum denn
albern?" — „Weil doch das Pfänder-
spiel dabei ganz überflüssig ist!"

1l n n ö t i g.

„Aber, Herr Bummel, Sie sollten
endlich an die Schulden denken, die Sic
bei mir kontrahiert haben!" — „Das
ist doch überflüssig, lieber Meister! Sie
vergessen ja ohnehin nicht darauf!"

Im Ärger.

Der Bankier Schlauberger hat einen
Orden bekommen und um Audienz zur
Erstattung seines Dankes bei Sere-
nissimus uachgesucht. Als die Audienz
stattfindet, glaubt Schlauberger viele
Worte machen zu müssen, so daß Sere-
nissimus ziemlich ungeduldig wird und
schließlich verzweifelt ausruft: „Keine
so lange Rede, lieber Schlauberger!
Hier haben Sic noch 'neu Orden —
jetzt machen Sie aber, daß Sie 'raus-
kommen!" _

ioo Kilometer! — Wir fliegen, wir rasen,
Wir fressen und verschlingen die Strassen —
Ein unaufhaltsamer, köstlicher Lauf!

Wir nehmen das Leben im Fluge auf —

Wir holen, wir stehlen, wir rauben die Zeit
Und fühlen den Hauch einer Ewigkeit — —

ioo Kilometer! — Wir rasen, wir fliegen,
Und schneller lind schneller — — ein

Nie-sich-genügen 1

Seht ihr, wer am Wege erschrocken euch
grttsst ? —

Wir sehen nichts! — alles fliegt und fliesst;

Und gross und stark fühlt in Rausch und
Traum

Ein Pünktchen sich — kriechend im Welten-
raum -— —

Ein Pünktchen nur! — fürwahr und ein
Kriechen !

Die Ewigkeitsgedanken, sie lügen;

Der Rausch und Traum der Geschwindigkeit
Ist nur der P<eweis uns’rer Endlichkeit,

Ein Ausblick nur, den das Leben uns bot;

Es lüftet den Schleier, und es lauert der
Tod — —.

N. Strrn.

§wei junge Ärzte — Dr. Braun
und Dr. Schwarz — wurden
durch die Überfüllung der Städte mit
Berufsgenossen nach Niedernebelberg
im Gebirge verschlagen, wo sie nun
einander, so gut als eben möglich, Kon-
kurrenz machten. Auf einen grünen
Zweig war dabei bis jetzt noch keiner
gekommen. Sie verdienten zu wenig
zum Leben, zu viel zum Sterben, und
hofften im übrigen auf bessere Zeiten.

Der Zufall — in der Tat nichts
anderes — hatte es bewirkt, daß ihre
lvohnnngcu einander schräg gegenüber
lagen. Sic mieden sich nicht direkt,
waren aber natürlich auch keine
freunde. Ts kam eben darauf an, wer
zuerst eine gute jdartie im Städtchen

254

100 l^ilomefer!
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"100 Kilometer!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Marr, Carl von
Entstehungsdatum
um 1906
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1911
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 125.1906, Nr. 3201, S. 254
 
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