Schwere A rüeit.
Gatte: „Kocht meine Fra u
heute?"
Köchin: „Ja — sie balgt sich
eben mit eiirem Kalbsbraten
'rum!"
Kleiner Tiergarten.
Der Holzwurm.
oderne Technik nennt der Zwei-
bein gerne,
was längst verrichten Tiere, Pflanzen,
Sterne.
Lin Holzwurm war's, bei dem der
Meister Brunel
Erlernt die Bohrkunst für den Themse-
tunnel."
Heuschrecke.
„Gestern, als ich noch allein,
Lachte jedes Bübchen mein.
Heule bin ich Macht sogar,
Denn ich hüpf' mit einer Schar?"
Rhinozeros.
„Mir ward die höchste Popularität
Auf diesem Lrdenkloß:
Auch wer's nie sah und nicht versteht,
Rennt and're oft Rhinozeros."
Emil Peschkau.
Bräutigam (zu seiner Braut). „Du, sag'
erst lvenu Du gefragt wirst!"
- -
aber uicht zu früh sicst —
--rM« XVarunt der Teufel 2\einen mebr holr. «i«-
Su früheren Zeiten hat der Teufel öfter ganz böse Menschen
von: Fleck weg in sein höllisches Reich geholt. Aber
schon seit langen, langen Jahren hat inan von ihnr nie
mehr so etwas gehört.
Und das kommt daher:
Ls war eininal in Wien ein Studiosus — Michelveit Hirn-
kaftl — der so dahinlebte, recht und schlecht, wie es einem
Studenten zienrt. Meist allerdings ging es ihm nicht gut, vor-
nehmlich gegen Monatsende — da klappte es gar nie mit den:
Gelde.
Obendrein sollte er nun bald sein Lramen machen und sich
von den neugierigen Professoren vielerlei fragen lassen.
Rein Wunder, daß Michelveit sich da manchmal nicht inehr
zu Helsen wußte und gott'slästerlich schalt und jammerte.
Hierbei entfuhr ihm denn einmal — wie es ja von so vielen
Menschen in ihrer Bedrängnis auch heute noch geschieht — der
üble Wunsch: „Jetzt soll mich doch gleich der Teufel holen!"
Und richtig — kaum war der Schlag, den der Fluchende
gleichzeitig mit der Faust aus den Tisch getan, noch recht ver-
klungen, da klopfte es auch schon höflich, aber bestimmt an die
Tür' und herein trat ein vornehm, in schwarzes Tuch gekleideter
Herr, pechschwarze Handschuhe hatte er an und schwarze Augen
funkelten aus den: schwarzbebarteten Gesichte — so unheimlich,
daß sie Licht in die dunkle Stube brachten.
„Ich bin der Teufel," sagte er, „und komme auf den Wunsch
des Herrn Kandidaten, um ihn zu holen!"
Der Studiosus, sonst in allen Lebenslagen gewandt, erschrak
da doch ein wenig und ineinte bescheiden, der Herr inüßt' sich
irren, er habe nie eine solche Bitte getan -— wenn's ja auch
vielleicht an dein bemeldeten Ort ganz hübsch sein möchte. Vor-
derhand wär's ihm aber doch — der Herr möge verzeihen —
hier oben noch lieber. Am Lude sei der Gast ins Hinterhaus
gerufen worden .... da wohne ein Landsknecht.... oder zu
ebener Lrde beim Geldverleiher.
Der Teufel indessen erklärte bestimmt, er irre sich nicht, dies-
iiial habe er selber im Linlausjournal nachgesehen, weil es erst
kürzlich einmal ein Mißverständnis abgesetzt.
So deutlich rief er dabei dem Studiosus seine Worte ins Ge-
dächtnis, daß der nicht inehr auskonnte nird wohl oder übel zu-
geben mußte, er habe eben in: Unmut vielleicht doch so was
Ähnliches gesagt. Aber — fügte er bei — ernst sei das natürlich
nicht gemeint gewesen. Doch daraus ließ sich der andere nicht ciir
Gatte: „Kocht meine Fra u
heute?"
Köchin: „Ja — sie balgt sich
eben mit eiirem Kalbsbraten
'rum!"
Kleiner Tiergarten.
Der Holzwurm.
oderne Technik nennt der Zwei-
bein gerne,
was längst verrichten Tiere, Pflanzen,
Sterne.
Lin Holzwurm war's, bei dem der
Meister Brunel
Erlernt die Bohrkunst für den Themse-
tunnel."
Heuschrecke.
„Gestern, als ich noch allein,
Lachte jedes Bübchen mein.
Heule bin ich Macht sogar,
Denn ich hüpf' mit einer Schar?"
Rhinozeros.
„Mir ward die höchste Popularität
Auf diesem Lrdenkloß:
Auch wer's nie sah und nicht versteht,
Rennt and're oft Rhinozeros."
Emil Peschkau.
Bräutigam (zu seiner Braut). „Du, sag'
erst lvenu Du gefragt wirst!"
- -
aber uicht zu früh sicst —
--rM« XVarunt der Teufel 2\einen mebr holr. «i«-
Su früheren Zeiten hat der Teufel öfter ganz böse Menschen
von: Fleck weg in sein höllisches Reich geholt. Aber
schon seit langen, langen Jahren hat inan von ihnr nie
mehr so etwas gehört.
Und das kommt daher:
Ls war eininal in Wien ein Studiosus — Michelveit Hirn-
kaftl — der so dahinlebte, recht und schlecht, wie es einem
Studenten zienrt. Meist allerdings ging es ihm nicht gut, vor-
nehmlich gegen Monatsende — da klappte es gar nie mit den:
Gelde.
Obendrein sollte er nun bald sein Lramen machen und sich
von den neugierigen Professoren vielerlei fragen lassen.
Rein Wunder, daß Michelveit sich da manchmal nicht inehr
zu Helsen wußte und gott'slästerlich schalt und jammerte.
Hierbei entfuhr ihm denn einmal — wie es ja von so vielen
Menschen in ihrer Bedrängnis auch heute noch geschieht — der
üble Wunsch: „Jetzt soll mich doch gleich der Teufel holen!"
Und richtig — kaum war der Schlag, den der Fluchende
gleichzeitig mit der Faust aus den Tisch getan, noch recht ver-
klungen, da klopfte es auch schon höflich, aber bestimmt an die
Tür' und herein trat ein vornehm, in schwarzes Tuch gekleideter
Herr, pechschwarze Handschuhe hatte er an und schwarze Augen
funkelten aus den: schwarzbebarteten Gesichte — so unheimlich,
daß sie Licht in die dunkle Stube brachten.
„Ich bin der Teufel," sagte er, „und komme auf den Wunsch
des Herrn Kandidaten, um ihn zu holen!"
Der Studiosus, sonst in allen Lebenslagen gewandt, erschrak
da doch ein wenig und ineinte bescheiden, der Herr inüßt' sich
irren, er habe nie eine solche Bitte getan -— wenn's ja auch
vielleicht an dein bemeldeten Ort ganz hübsch sein möchte. Vor-
derhand wär's ihm aber doch — der Herr möge verzeihen —
hier oben noch lieber. Am Lude sei der Gast ins Hinterhaus
gerufen worden .... da wohne ein Landsknecht.... oder zu
ebener Lrde beim Geldverleiher.
Der Teufel indessen erklärte bestimmt, er irre sich nicht, dies-
iiial habe er selber im Linlausjournal nachgesehen, weil es erst
kürzlich einmal ein Mißverständnis abgesetzt.
So deutlich rief er dabei dem Studiosus seine Worte ins Ge-
dächtnis, daß der nicht inehr auskonnte nird wohl oder übel zu-
geben mußte, er habe eben in: Unmut vielleicht doch so was
Ähnliches gesagt. Aber — fügte er bei — ernst sei das natürlich
nicht gemeint gewesen. Doch daraus ließ sich der andere nicht ciir
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Im Standesamt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1906 - 1906
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 126.1907, Nr. 3208, S. 33
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg