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-nsv'G' Enfant terrible.
Junger Mann (seine Liebe erklärend): „Ach, meine Teure, wenn
Sie wüßten, lute sehr ich Sie liebe — und wenn
ich cs wagen dürfte, Sie zu bitten, die Meine zu
werden — • " — Fritzchen (einfallend): „Wagen
Sie es nur, Herr Artur — sie wartet schon lange
draus!"
A u s d e m Gerichtssaa l.
Vorsitzender: „Ihre Frau beklagt sich über
schlechte Behandlung!"
Angeklagter: „Ich wüßte nicht "
Vorsitzender: „So sollen Sie vier Jahre
kein Wort mit ihr gewechselt haben!"
Angeklagter: „Nur aus Höflichkeit! Ich
wollte sie nicht unterbrechen!"
Im Examen.
„. . . Und nun, Herr Kandidat, >vie stehen Sie
zur Prügelstrafe?" — „. . . Rechtes Bein zurück,
linkes Knie etwas gebeugt, und den Delinquenten mit
dein Gesicht nach unten darüber gelegt!"
Splitter.
J^tit Leichtgläubiger wird leicht Gläubiger.
S.-p.
-ffen einer von den öffentlichen Kassen
7$ Hand sich als Überschuß ein Pfennig vor.
Recht protzig lag er da, und konnt's nicht lassen,
Zu glänzen zwischen Gulden keck hervor.
Der Aktuar putzt sich die Brillengläser —
Ein solcher Hall war unerhört, ihm neu.
Solang' der Kasse er auch war Verweser,
Gelang die Rechnung ihm noch nie vorbei.
Sein Amt und Stellung standen auf dem Spiele,
Wenn er den Pfennig nicht hält' eingerenkt,
Drum hat er sich mit wicht'gem Amtsgefühle
In seine Rechnung kummervoll versenkt.
Der Pfennig aber mußt' verschlossen
bleiben
Im Kassenfach. Der Nasenstüber droht.
Ein Rat prüft dann aufs neue alle
Daten,
Dont Ministerium kam die Kommission.
Vergeblich Mühen! Keiner könnt' cs raten.
Gewichtig schwillt das Aktenbündel schon.
Ein Aktenschrank mußt' neu beschaffet werden,
Die psennigakten sprengen das Lokal,
Und in Erwägung ziehen die Behörden,
Bald anznbauen einen großen Saal.
Schon glaubt er ihn zu haben am Schlafittchen -
Da schlupft er wieder in ein andres Loch
Und hohnvoll schlug der Pfennig ihm ein
Schnippchen:
Die Rechnung stimmt trotz seiner immer noch.
Höchst traurig setzt er aus ein langes Schreiben
Und schildert höhern Grtes seine Not.
Da neulich 'mal erschienen zun: Termine
Die fjerrn der ^eder wieder allesamt,
Nochmals beratend sich mit ernster Miene,
woher denn bloß der eine Pfennig stammt.
Da sprach der Jüngste, der noch nicht ganz
flügge:
„Jhrperrn, habt Ihr denn schon einmal geseh'n
-nsv'G' Enfant terrible.
Junger Mann (seine Liebe erklärend): „Ach, meine Teure, wenn
Sie wüßten, lute sehr ich Sie liebe — und wenn
ich cs wagen dürfte, Sie zu bitten, die Meine zu
werden — • " — Fritzchen (einfallend): „Wagen
Sie es nur, Herr Artur — sie wartet schon lange
draus!"
A u s d e m Gerichtssaa l.
Vorsitzender: „Ihre Frau beklagt sich über
schlechte Behandlung!"
Angeklagter: „Ich wüßte nicht "
Vorsitzender: „So sollen Sie vier Jahre
kein Wort mit ihr gewechselt haben!"
Angeklagter: „Nur aus Höflichkeit! Ich
wollte sie nicht unterbrechen!"
Im Examen.
„. . . Und nun, Herr Kandidat, >vie stehen Sie
zur Prügelstrafe?" — „. . . Rechtes Bein zurück,
linkes Knie etwas gebeugt, und den Delinquenten mit
dein Gesicht nach unten darüber gelegt!"
Splitter.
J^tit Leichtgläubiger wird leicht Gläubiger.
S.-p.
-ffen einer von den öffentlichen Kassen
7$ Hand sich als Überschuß ein Pfennig vor.
Recht protzig lag er da, und konnt's nicht lassen,
Zu glänzen zwischen Gulden keck hervor.
Der Aktuar putzt sich die Brillengläser —
Ein solcher Hall war unerhört, ihm neu.
Solang' der Kasse er auch war Verweser,
Gelang die Rechnung ihm noch nie vorbei.
Sein Amt und Stellung standen auf dem Spiele,
Wenn er den Pfennig nicht hält' eingerenkt,
Drum hat er sich mit wicht'gem Amtsgefühle
In seine Rechnung kummervoll versenkt.
Der Pfennig aber mußt' verschlossen
bleiben
Im Kassenfach. Der Nasenstüber droht.
Ein Rat prüft dann aufs neue alle
Daten,
Dont Ministerium kam die Kommission.
Vergeblich Mühen! Keiner könnt' cs raten.
Gewichtig schwillt das Aktenbündel schon.
Ein Aktenschrank mußt' neu beschaffet werden,
Die psennigakten sprengen das Lokal,
Und in Erwägung ziehen die Behörden,
Bald anznbauen einen großen Saal.
Schon glaubt er ihn zu haben am Schlafittchen -
Da schlupft er wieder in ein andres Loch
Und hohnvoll schlug der Pfennig ihm ein
Schnippchen:
Die Rechnung stimmt trotz seiner immer noch.
Höchst traurig setzt er aus ein langes Schreiben
Und schildert höhern Grtes seine Not.
Da neulich 'mal erschienen zun: Termine
Die fjerrn der ^eder wieder allesamt,
Nochmals beratend sich mit ernster Miene,
woher denn bloß der eine Pfennig stammt.
Da sprach der Jüngste, der noch nicht ganz
flügge:
„Jhrperrn, habt Ihr denn schon einmal geseh'n
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Enfant terrible" "Der Pfennig"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1907
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 126.1907, Nr. 3212, S. 74
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg