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Die Räuber.

262

täschchen der Baronin zwei Ansichtskarten, ein Taschentuch so-
wie ein Odeurflacon, und im Portefeuille des Barons eine Reihe
unbezahlter Rechnungen, darunter jene für das Auto über
; 7500 211. . . .

Die Räuber heulten vor Grimm und Enttäuschung. „Lr-
bärmliches Überfahrzeug I" brummte der eine. „Und so was will
noch eine pöhle haben . . . wie man da auf die Spesen kommen
sollte!" — „Auch der Teufel holen!" knurrte der andere.

lvortlos und verbissen trabten sie nebeneinander her.

Endlich kamen sie an eine große, feine, int neuesten Stil
erbaute Villa und verabredeten, dort einzubrechen. Sie kletterten
über den Zaun, schlichen leise an das paus heran und spähten.
Dann drückte der eine ein Parterrefenster ein und stieg hinein;
der andere blieb außen auf der Lauer. — Der innen tappte
an der wand hin und drehte dabei — halb unwillkürlich —
das elektrische Licht auf. Blendende pelle ergoß sich durch den
großen langen Saal, in dem der Pausherr, ein begeisterter Lieb-
haber der modernsten Über-Malkunst, die hyperextremsten seiner
Gemälde aufgehängt hatte. Tausend gespenstige Arme grapsten
nach dem Räuber . . . tausend glotzende Augen, grün, gelb, rot,
starrten ihn an . . . tausend Schlünde und Abgründe gähnten
nach ihm. . . .

Eine Minute stand er schreckensstarr — dann sprang er mit

Endlich ermannte er sich. „Pol' mich der Leusel!" knurrte
er — und wurde aus Verzweiflung ein ehrlicher Mensch.

einem gellenden wahn-
sinnsschrei aus dem
paus, über den Zaun,
und stürmte davon — ge-
folgt von seinem ent-
setzten Kameraden, der
ihn vergebens durch Zu-
rufe aufzuhalten suchte.

Lange ging die brau-
sende Jagd so dahin. . .
Plötzlich schien ein breiter
Auß den Lauf des wie
von den Furien Gepeitsch-
ten zu hemmen. Aber
schon sprang er hinein —
noch ein fürchterlicher
Blick nach rückwärts —
dann ging er unter.

.... Der andere
Räuber nahm sich das
gräßliche Los seines
freundes tief zu Perzen.
Mehrere Tage lang stand
er seufzend am Ufer des
Stromes und konnte sei-
ner Trauer nicht perr
werden.


Neugierig.

echs Monate besucht meine Schwester jetzt einen Tanz- und Anstandskursus — aber glauben
ie, daß sie tanzen kann? Keine Ahnung!" — „Ist sie denn wenigstens anständig gelvorden?"

M a l c r - Ni o n o l o g.

„So, eine Tube Ultramarin Hab' ich noch,
ein Beinschwarz, ein Saftgrün, ein Sepia,
vier Kremserweiß und zwei Meter Lein-
wand — da malen wir einen Wintertag im
Tannenforst."

S t o st s e n f z e r.

Ehemann: „. . Da haben's
halt die Türkei: gut! Die brauchen
sich nicht immer über dieselbe
Frau zu ärgern!"

Neuestes Mast.

Fremder: „Das sind ein paar Pracht-
schweine! Was kosten die wohl?" — Bauer:
„Dö san unter Automobilisten min-
destens ihre dreihundert Mark wert!"
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Räuber"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1907
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1912
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 126.1907, Nr. 3227, S. 262

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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