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Das Duell.

Das Duell.

297

«ichard Fleiß, Disponent der
Firina Glas, Glanz 6c Lie.,
und Enril Duft, Prokurist des
Hauses Haas 6c Löhne, zwei sehr gute
freunde, waren zur Erkenntnis ge-
langt, daß es sür sie nunmehr Zeit
wäre, sich eigene Herde zu gründen.
Sie hielten daher Umschau unter den
besseren Töchtern der reichen Handels-
stadt und es dauerte auch nicht lange,
so hatten der beiden freunde Herz
und Verstand gewählt. Ein böses
Schicksal aber fügte es, daß die Mahl
auf ein und dasselbe weibliche Wesen
siel. Auguste Zobel — einzige Sprossin
des Hauses Alex. Zobel, Kaffeeimport-
ftttna ersten Ranges — hieß die Glück-
liche. Da sie wirklich hübsch und eine
reiche Erbin, war die Neigung, die die
zwei freunde sür sie faßten, echt,
intensiv und dauerhaft. Und wie es
im Leben in solchen Fällen nun schon
zu geschehen pflegt, so geschah es auch
hier, war früher für die Beiden am
kleinsten Wirtshaustisch hinlänglich
Raum gewesen, so wurde es ihnen jetzt
auf einmal klar, daß die ganze Welt,
zum mindesten die alte, sür sie nicht
mehr ausreichte, daß einer von ihnen
dort zu viel war. Als ehrliche Menschen
gestanden sie sich dies an einen: freien
Sonntag nachmittag ein und beschlossen,
am nächstfolgenden Sonntag dem Schick-
sal freien Lauf zu lassen.

An dein bestimmten Tage trafen
sich die Gegner mit je zwei Zeugen in
der Wohnung des Prokuristen. Nach
einigem Zeremoniell wurde gelost,
hierauf ein Säckchen herbeigebracht, und
Richard Fleiß, der Disponent, dein man
es reichte, griff mit merklich zitternder
Hand hinein. Als sie wieder zum Vor-
schein kam, umklammerten die Finger
— eine schwarze Kugel. Die Würfel
waren gefallen.

Drei Tage später erschien Richard
Fleiß, der Disponent der Firma Glas,
Glanz 6c Lie., zur gewohnten Stunde
nicht um Bureau. Es wurde neun, zehn
Uhr — er kam noch immer nicht. Die
Beamten sahen sich an und schüttelten
verwundert die Köpfe. Da stürzte
einer der Lhefs, einen Brief in der
Hand, aufgeregt ins Kontor. Und eine
Minute später herrschte Aufregung
in allen den weiten Räuinen des
großen Handelshauses, was war ge-

schehen? -Richard Fleiß, der Disponent, war, den für das Duell getroffenen Verein-

barungen gemäß, mit der Kassa seiner Lhefs nach Amerika ausgewandert.

Josef Iosefini.

--> Fatal. $-

Taschendieb: „Ich habe doch Pech! Gerade wollt' ich wegen der
früheren Sache das Wiederaufnahmeverfahren betreiben ... da er-
wischen sie mich schon wieder!"

I.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der verlorene Sohn"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Roeseler, August
Entstehungsdatum
um 1907
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1912
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 126.1907, Nr. 3230, S. 297

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