Fliegende Blätter (127.1907 (Nr. 3232-3257))

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In der Caucl)errü(tung kam!

Druckfehler.

Die Türe öffnet sich und die ganz in Seide gekleidete Frau
Rätin kam ratschend herein. _ _

Das Meisterstück.

Gartenfest zur Einweihung
der üppigen Sommervilla nahm
einen glänzendenverlauf, während
aber in dem großen Saal die Jugend
sich im Tanze drehte und die
Älteren in den Wandelgängen
des Parkes den Abendhauch der
würzigen Bergluft genossen, hatte
sich die Tochter des pauses —
Gify von Güldenstem, der reizende
Sproß des geizigen Millionärs — in
einen Seitenpavillon zurückgezogen,
wohin ihr Graf Falterbach, Baron
Neck und perr von Pausheim ge-
folgt waren — die drei glühendsten
und bevorzugtesten ihrer Verehrer,
die einander in eifersüchtiger Riva-
lität nie aus den Augen ließen.

„Gnädigstes Fräulein", seufzte
der Graf, „entscheiden Sie endlich
— machen Sie einen von uns zum
glücklichsten, die beiden anderen zu
den unseligsten der Sterblichen —
aber geben Sie uns Gewißheit!"

„Ja", fuhr Ralf von paus-
heim mit einem beschwörenden
Stöhnen fort, „Gewißheit, Königin
unserer Trämne - Gewißheit. . ."

„Ich bin nicht so unbescheiden!"
nahin der Baron sarkastisch das
Wort. „Ich verlange nicht Gewiß-
heit für uns alle drei, erlauchte
Portia, edelste der Richterinnen —
ich bin schon zufrieden, wenn nur
ich höre, daß ich hoffen darf. . ."

Lachend unterbrach sie den
Wettstreit.

„Ich weiß, meine Herren", sagte
sie, „daß Sie alle sich um meine
pand bewerben. Die Entscheidung
fällt mir aber selbstverständlich bei
drei so glänzenden und hervor-
ragenden Vertretern des weitaus
stärkeren Geschlechtes unendlich
schwer, und ich möchte sie deshalb
in Ihre eigene pand legen
Ich werde morgen Punkt sieben
Uhr früh auf meinem Balkon sein,
der — wie Sie wissen -— nach
der einsamen Seitenstraße gegen
die Berge hin liegt. Dort will
ich das Kampfspiel erwarten, das
die edlen Ritter vor mir aufführen
werden — der schneidigsten Leistung
der Preis! Die Zeit drängt —
nützen Sie die Stunden!"

Damit war sie lächelnd ge-