Fliegende Blätter (127.1907 (Nr. 3232-3257))

Alter Maler: „Mit dem besten Willen kann ich halt diese moderne Malerei nicht verstehen! Diese fünfeckigen
weißen Kleckse sollen Eier vorstellen — ein Ei ist doch rund!" — Junger Maler: „Ach was, Ei, rund! Sie scheinen
eben noch ganz in der veralteten akademischen Anschauung befangen zu fein!"

Bedenklich.

Dame: „Wie kommt es nur, daß ein so kräftiger
Mensch wie Sie keine Arbeit findet?"

Bettler: „Die Leute wollen sich immer bei meinem
letzten Chef erkundigen — und der ist schon seit fast zwanzig
Jahren tot!" _

Auch ein Vorzug.

Awar hat er nie 'ne Geistesregung
Und tut auch nichts mit Überlegung —

Und imponiert doch, weil der Mann
Gins: überlegen lächeln kann.

G. <£. w

Galgen h it m v r.

„No, Jokl, wie schaut denn Dei' Häusl aus? Dös is
ja ganz windschiaf!" — „Ja woaßt D', da is oaner von
de „Herkoma" h in'ko mm a!"

>->- Neuer Titel.

©r schwärmt die Nächte durch, mitunter
Gönnt er sich keinen Schlaf nach solcher Fahrt
Und ist doch immer frisch und munter:

Lin Unverwüstling selt'ner Art.

Julius Stettenheim.

Boshaft. <s»

„Hab' mich hoch zu Roß photographieren lassen! . . . Wie
findest Du das Bild?" — „Sehr hübsch! . . Gewiß eine Mo-
mentaufnahme?!" — „Wieso?" — „Nu' — weil Du im
Sattel bist!"

Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für Herausgabe
u. Redaktion verantwortlich: Oskar Lechner in Wien l. — E. Mühlthaler's Buch- u. Kunstdruckerei A.G. in München. — Hierzu das Beiblatt.