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Fliegende Blätter — 127.1907 (Nr. 3232-3257)

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Nr. 3238
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https://doi.org/10.11588/diglit.4825#0080
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o

—£ Bei der Treibjagd. <—

Baron: „Der alte ungeschickte Professor tat mir wirklich
leid. Jedesmal wenn er abgedrückt hat, nimmt er auch

^ Noch schlimmer. >-<>—

-z >

„Du wüst Dich sehr anstrengen müssen, wenn Du die
reiche Bankierstochter bekommen willst!" — „Aber weit mehr
noch werde ich mich anstrengen müssen, wenn ich sie nicht
bekomme!"

t er Regen rauschte. Lange saßen die zwei Reisenden — der
hochgewachsene vornehme, dem man den gewesenen Offizier
ansah, und der rundliche Kleine mit dem fidelen Gesicht — ein-
ander stumm gegenüber. Dann gab allmählich ein Wort das
andere und man stellte sich vor.

„von püben."

„Knillig."

Der war eines Tages mit dem Zylinder vom Manöver heim-
geritten und der andere — Komiker seines Berufes — hatte
plötzlich durch einen heftigen Katarrh seine Singstimme verloren
und so waren sie denn beide an dem breiten User der versiche-
rungsbranche gelandet und fuhren eben von einer provinztour
zur pauptstadt heim.

Der Große hatte den Dicken mit einem leichten, etwas gering-
schätzigen Blick gestreift, als er hörte, daß der gleichen Berufes
sei wie er selbst, wem würde der unscheinbare Kleine imponieren
können? — (Er reckte sich hoch aus und murmelte, da der Zug
eben in eine Dorfstation einfuhr: „Trostlose Gegend hierl"

Da wurde ein Maschinendefekt gemeldet, der einen zwei-
stündigen Aufenthalt bedingen sollte.

„Zum Donnerwetter!" — rief der Pauptmann entrüstet —
„was soll man da anfangen?"

„Na 'was anderes" — meinte der Kleine gleichmütig —
„als versichern?"

„In dem Nest?" sagte der Lange unwirsch, „Pier ist doch
nichts zu machen I"

„wetten wir?" lachte Knillig.

wieder flog der Blick von pübens mit einer gewissen ironi-
schen Geringschätzung über den Nachbar hin. <Es reizte ihn, dein
eine kleine Abfuhr zu geben.

„Topp!" schmunzelte er. „wer verliert, bezahlt später eine
Flasche Mumm!"

Sie kletterten aus den: wagen, trennten sich und traten in
den Regen hinaus.

. . . Nach guten anderthalb Stunden trafen sie sich wieder.
„Na, und?" rief püben mißmutig — „Natürlich auch nichts? —
Bin von paus zu paus gewandert — sämtliche Register gezogen
— Riesenpauke gehalten von Gemeinsinn, Jamiliengesühl —
ganze Persönlichkeit eingesetzt .... stumpfsinnige Gesichter
sonst nichts!"

Der andere hielt ihn: eine pand voll Papiere unter die Nase,
„was?" rief der Große ungläubig, starr vor Staunen.
„Lauter Anträge — Versicherungsanträge — in diesem Nest
— in dieser Zeit? .... Mensch, wie haben Sie denn das
Wunder fertig gebracht?"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Bei der Treibjagd" "Noch schlimmer" "Einfaches Mittel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Haushofer, Alfred
Schliessmann, Hans
Roeseler, August
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1907
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 127.1907, Nr. 3238, S. 75
 
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