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—£ Bei der Treibjagd. <—
Baron: „Der alte ungeschickte Professor tat mir wirklich
leid. Jedesmal wenn er abgedrückt hat, nimmt er auch
^ Noch schlimmer. >-<>—
-z >
„Du wüst Dich sehr anstrengen müssen, wenn Du die
reiche Bankierstochter bekommen willst!" — „Aber weit mehr
noch werde ich mich anstrengen müssen, wenn ich sie nicht
bekomme!"
t er Regen rauschte. Lange saßen die zwei Reisenden — der
hochgewachsene vornehme, dem man den gewesenen Offizier
ansah, und der rundliche Kleine mit dem fidelen Gesicht — ein-
ander stumm gegenüber. Dann gab allmählich ein Wort das
andere und man stellte sich vor.
„von püben."
„Knillig."
Der war eines Tages mit dem Zylinder vom Manöver heim-
geritten und der andere — Komiker seines Berufes — hatte
plötzlich durch einen heftigen Katarrh seine Singstimme verloren
und so waren sie denn beide an dem breiten User der versiche-
rungsbranche gelandet und fuhren eben von einer provinztour
zur pauptstadt heim.
Der Große hatte den Dicken mit einem leichten, etwas gering-
schätzigen Blick gestreift, als er hörte, daß der gleichen Berufes
sei wie er selbst, wem würde der unscheinbare Kleine imponieren
können? — (Er reckte sich hoch aus und murmelte, da der Zug
eben in eine Dorfstation einfuhr: „Trostlose Gegend hierl"
Da wurde ein Maschinendefekt gemeldet, der einen zwei-
stündigen Aufenthalt bedingen sollte.
„Zum Donnerwetter!" — rief der Pauptmann entrüstet —
„was soll man da anfangen?"
„Na 'was anderes" — meinte der Kleine gleichmütig —
„als versichern?"
„In dem Nest?" sagte der Lange unwirsch, „Pier ist doch
nichts zu machen I"
„wetten wir?" lachte Knillig.
wieder flog der Blick von pübens mit einer gewissen ironi-
schen Geringschätzung über den Nachbar hin. <Es reizte ihn, dein
eine kleine Abfuhr zu geben.
„Topp!" schmunzelte er. „wer verliert, bezahlt später eine
Flasche Mumm!"
Sie kletterten aus den: wagen, trennten sich und traten in
den Regen hinaus.
. . . Nach guten anderthalb Stunden trafen sie sich wieder.
„Na, und?" rief püben mißmutig — „Natürlich auch nichts? —
Bin von paus zu paus gewandert — sämtliche Register gezogen
— Riesenpauke gehalten von Gemeinsinn, Jamiliengesühl —
ganze Persönlichkeit eingesetzt .... stumpfsinnige Gesichter
sonst nichts!"
Der andere hielt ihn: eine pand voll Papiere unter die Nase,
„was?" rief der Große ungläubig, starr vor Staunen.
„Lauter Anträge — Versicherungsanträge — in diesem Nest
— in dieser Zeit? .... Mensch, wie haben Sie denn das
Wunder fertig gebracht?"
—£ Bei der Treibjagd. <—
Baron: „Der alte ungeschickte Professor tat mir wirklich
leid. Jedesmal wenn er abgedrückt hat, nimmt er auch
^ Noch schlimmer. >-<>—
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„Du wüst Dich sehr anstrengen müssen, wenn Du die
reiche Bankierstochter bekommen willst!" — „Aber weit mehr
noch werde ich mich anstrengen müssen, wenn ich sie nicht
bekomme!"
t er Regen rauschte. Lange saßen die zwei Reisenden — der
hochgewachsene vornehme, dem man den gewesenen Offizier
ansah, und der rundliche Kleine mit dem fidelen Gesicht — ein-
ander stumm gegenüber. Dann gab allmählich ein Wort das
andere und man stellte sich vor.
„von püben."
„Knillig."
Der war eines Tages mit dem Zylinder vom Manöver heim-
geritten und der andere — Komiker seines Berufes — hatte
plötzlich durch einen heftigen Katarrh seine Singstimme verloren
und so waren sie denn beide an dem breiten User der versiche-
rungsbranche gelandet und fuhren eben von einer provinztour
zur pauptstadt heim.
Der Große hatte den Dicken mit einem leichten, etwas gering-
schätzigen Blick gestreift, als er hörte, daß der gleichen Berufes
sei wie er selbst, wem würde der unscheinbare Kleine imponieren
können? — (Er reckte sich hoch aus und murmelte, da der Zug
eben in eine Dorfstation einfuhr: „Trostlose Gegend hierl"
Da wurde ein Maschinendefekt gemeldet, der einen zwei-
stündigen Aufenthalt bedingen sollte.
„Zum Donnerwetter!" — rief der Pauptmann entrüstet —
„was soll man da anfangen?"
„Na 'was anderes" — meinte der Kleine gleichmütig —
„als versichern?"
„In dem Nest?" sagte der Lange unwirsch, „Pier ist doch
nichts zu machen I"
„wetten wir?" lachte Knillig.
wieder flog der Blick von pübens mit einer gewissen ironi-
schen Geringschätzung über den Nachbar hin. <Es reizte ihn, dein
eine kleine Abfuhr zu geben.
„Topp!" schmunzelte er. „wer verliert, bezahlt später eine
Flasche Mumm!"
Sie kletterten aus den: wagen, trennten sich und traten in
den Regen hinaus.
. . . Nach guten anderthalb Stunden trafen sie sich wieder.
„Na, und?" rief püben mißmutig — „Natürlich auch nichts? —
Bin von paus zu paus gewandert — sämtliche Register gezogen
— Riesenpauke gehalten von Gemeinsinn, Jamiliengesühl —
ganze Persönlichkeit eingesetzt .... stumpfsinnige Gesichter
sonst nichts!"
Der andere hielt ihn: eine pand voll Papiere unter die Nase,
„was?" rief der Große ungläubig, starr vor Staunen.
„Lauter Anträge — Versicherungsanträge — in diesem Nest
— in dieser Zeit? .... Mensch, wie haben Sie denn das
Wunder fertig gebracht?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bei der Treibjagd"
"Noch schlimmer"
"Einfaches Mittel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1907
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)