Fliegende Blätter (127.1907 (Nr. 3232-3257))

„Wer hat Di' denn da außi g'stellt.

So muataseel'nalloan aufs Feld?

Was treibst D' denn dader so alloan?"—
Er rührt und reibt si' net, der Klo an',

And schaugt g'rad' allwei' in oan Loch . . .

„Geh' zua, wo feit's denn? Sag' ma's doch!

Was tuast D' denn da?" — Iaht schaugt er auf:
„„Kalb'n hüat'n"", sagt er kloanstaad drauf. —
„Kalb'n hüat'n? — Sooo? — i' siech ja koan'!"
„//Ja — weils davon san"", greint der Kloan'.


K. Scebacb.


euer T r i ck. »M^°-

„Daß sich bei der gestrigen Soiree des Herrn Kommerzienrat seine drei Töchter mit Grafen verlobt
haben, steht doch einzig da!" — „Das war vorausznsehen! Bei Beginn der Soiree ließ er seine sämtlichen
Besitztümer, Fabriken, Schlösser, Giiter nnd so weiter durch Lichtbilder vorführen!"

Aus der Höhe der Zeit.

„Bitte um ein kleines Almosen! . . Wemr S' vielleicht noch
einen alten Taler hätten!"

A u s einem B o r st a d t t h e a t e r.

„Was hast Du denn heute abend für 'ue Rolle?" —
„Für den letzten Akt fehlen uns verschiedene Kostüme
und da muß ich am Schlüsse des vorletzten auf der
Straße ,Feuerjo!° schreien, damit die Zuschauer davon-
laufeu und wir die Vorstellung abbrecheu können!"

Der Kn allprotz.

„Haben Sie's schon gehört, daß der Baron sein
siebentes Pistolenduell gestern ausgefochten hat?"

„Weiß schon — der war von jeher so ein „Knall-
protz" !"

Eine kiel ne Freude.

^^er literarische Klub „Die Erika-Schwärnrer" machte
an einem reizenden Mktobertag seinen k^erbst-
ausflug, welcher dadurch seine besondere Weihe fand,
daß der lyrische Dichter Arkadius Zephyr die Ein-
ladung hiezu angenommen hatte. Vor allem waren
fämtlidpe Damen von der Gegenwart des hübschen,
semmelblonden und dabei so überaus sanften und be-
scheidenen Poeten entzückt und enthusiasmiert. „Wenn
man nur wüßte," seufzten sie unterwegs, „womit man
ihm in dankbarer Verehrung eine kleine Freude be-
reiten könnte?!" — „Ach," rief Frau Aglaia Säusel-
heim, „sein wie mit zarten Sommerfäden besaitetes