Doppelsinnig. ©-c^s~
216
„Sette, als ich heute früh im Parke war,
Hab' ich, gesehen, wie ein Kinderfräulein ihre kleinen
Schutzbefohlenen von Soldaten küssen ließ. Ich
hoffe, daß Sie das nie zulassen!" — „Sie können
ganz beruhigt sein, gnädige Frau! Kein Soldat wird daran denken, die Kinder z
n küssen, solange i ch dabei bin!'
—cax> Diabolo.
3ch war der Liebling aller Lhefs
Dank meiner Pünktlichkeit,
Doch Hab' verloren ich die Gunst
Zur großen Ferienzeit.
Denn jeden Tag kam ich zu spät
Des Morgens ins Büro,
Auf Schritt und Tritt sperrt' mir den Weg
Ein Kind mit Diabolo.
2m Äurort traf ich eine Miß,
Entzückend, klug und reich.
Nach wenig Tagen bat ich sie
Um Hand und Herz zugleich.
Doch als ich bebend sie gefragt.
Da lächelt kalt sie: „No,
Sie spielen Tennis, Lricket, Golf,
2ch spiele Diabolo!"
2n meinem 2unggesellenheim
Dient Emma sieben 2ahr' —
Schon mancher hat geneidet mir
Das Nlusterexemplar.
2etzt kommt die Suppe kalt zu Tisch,
Das Fleisch serviert sie roh.
Und schaudernd Hab' ich es entdeckt,
Auch sie spielt Diabolo.
Da ließ ich sie und rannt' umher
Mit gramerfülltem Herz,
Der Schlaf nur ließ vergessen mich
Den wilden Liebesschmerz.
2m Traumbild aber nahte sich
Sie, die voll Zorn ich floh
Und traf mein armes Nasenbein
Nit ihrem Diabolo. «, juttc*.
Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für Herausga^
u. Redaktion verantwortlich: Oskar Lechuer in Wien I. — E. Mühlthaler's Buch- u. Kunstdruckerei A.G. in München. — Hierzu das Beiblat -
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„Sette, als ich heute früh im Parke war,
Hab' ich, gesehen, wie ein Kinderfräulein ihre kleinen
Schutzbefohlenen von Soldaten küssen ließ. Ich
hoffe, daß Sie das nie zulassen!" — „Sie können
ganz beruhigt sein, gnädige Frau! Kein Soldat wird daran denken, die Kinder z
n küssen, solange i ch dabei bin!'
—cax> Diabolo.
3ch war der Liebling aller Lhefs
Dank meiner Pünktlichkeit,
Doch Hab' verloren ich die Gunst
Zur großen Ferienzeit.
Denn jeden Tag kam ich zu spät
Des Morgens ins Büro,
Auf Schritt und Tritt sperrt' mir den Weg
Ein Kind mit Diabolo.
2m Äurort traf ich eine Miß,
Entzückend, klug und reich.
Nach wenig Tagen bat ich sie
Um Hand und Herz zugleich.
Doch als ich bebend sie gefragt.
Da lächelt kalt sie: „No,
Sie spielen Tennis, Lricket, Golf,
2ch spiele Diabolo!"
2n meinem 2unggesellenheim
Dient Emma sieben 2ahr' —
Schon mancher hat geneidet mir
Das Nlusterexemplar.
2etzt kommt die Suppe kalt zu Tisch,
Das Fleisch serviert sie roh.
Und schaudernd Hab' ich es entdeckt,
Auch sie spielt Diabolo.
Da ließ ich sie und rannt' umher
Mit gramerfülltem Herz,
Der Schlaf nur ließ vergessen mich
Den wilden Liebesschmerz.
2m Traumbild aber nahte sich
Sie, die voll Zorn ich floh
Und traf mein armes Nasenbein
Nit ihrem Diabolo. «, juttc*.
Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für Herausga^
u. Redaktion verantwortlich: Oskar Lechuer in Wien I. — E. Mühlthaler's Buch- u. Kunstdruckerei A.G. in München. — Hierzu das Beiblat -
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Doppelsinnig"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1908
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1913
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 129.1908, Nr. 3301, S. 216
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg