212 Im Verdingungsbnreau.
„Ja sind Sie schon wieder da?! Hab' Ihnen doch gestern
eine neue Stelle als Dienstmädchen vermittelt!" — „Ich will
aber nicht dort bleiben!" — „Haben Sie denn schon Streit
mit der Gnädigen gehabt?" — „Aber nicht ein Wort! Hab'
sie eing'sperrt in Badezimmer, und ich 'nommen meine Sachen
und lauf furt so schnell ich kann!"
Im Literaten cafö.
„Was halten Sie von unserm jüngsten Dichter?" —
„Ach, schwache Begabung — alles nur halb, nichts ganz.
Nicht einmal ganz talentlos ist er!"
ie Trauung.
(Dit gefüllten Cränendrüjen
Siebt man Iie zur Kirche geb’n,
Heue Lackschuh' an den liihen,
Hühneraugen an den Zeb’n.
Doch der alte abgebrühte
3ungge(ell lacht schadenfroh,
Denn er denkt sich im ßemütc:
„ich behelfe mich noch so!"
Mutter bangt: „Um Himmel;
willen,
Dah e; nur beim eilen klappt!“
Und der Uater seufzt im stillen,
€r, der alles dann berappt.
Und die noch mit Puppen spielen,
Jreu’n sich aufs Uanille-Gis,
Und die gröhern Schäfchen schielen
Neidisch nach dem Mz/rtenreis.
Der Herr Pfarrer spricht 'ne
Stunde,
Und er segnet und bekreuzt,
Mährend sich im Hintergründe
Ciefgerübrt die Canle schneuzt.
Und sie weih, es wird sich fügen,
UJie ihr öfters schon gescheh'n:
flnd’re haben das Uergnügen,
Aber sie muh Pate steh'n!
r. u.
A° Summarisch. °ß
„. . . Und wissen Sie: mit unserer Tochter kriegt Ihr Sohn auch eine kerngesunde Frau! Pauline
ist noch niemals krank gewesen — die kann alles vertragen — bloß Gurkensalat und Widerspruch nicht."
„Ja sind Sie schon wieder da?! Hab' Ihnen doch gestern
eine neue Stelle als Dienstmädchen vermittelt!" — „Ich will
aber nicht dort bleiben!" — „Haben Sie denn schon Streit
mit der Gnädigen gehabt?" — „Aber nicht ein Wort! Hab'
sie eing'sperrt in Badezimmer, und ich 'nommen meine Sachen
und lauf furt so schnell ich kann!"
Im Literaten cafö.
„Was halten Sie von unserm jüngsten Dichter?" —
„Ach, schwache Begabung — alles nur halb, nichts ganz.
Nicht einmal ganz talentlos ist er!"
ie Trauung.
(Dit gefüllten Cränendrüjen
Siebt man Iie zur Kirche geb’n,
Heue Lackschuh' an den liihen,
Hühneraugen an den Zeb’n.
Doch der alte abgebrühte
3ungge(ell lacht schadenfroh,
Denn er denkt sich im ßemütc:
„ich behelfe mich noch so!"
Mutter bangt: „Um Himmel;
willen,
Dah e; nur beim eilen klappt!“
Und der Uater seufzt im stillen,
€r, der alles dann berappt.
Und die noch mit Puppen spielen,
Jreu’n sich aufs Uanille-Gis,
Und die gröhern Schäfchen schielen
Neidisch nach dem Mz/rtenreis.
Der Herr Pfarrer spricht 'ne
Stunde,
Und er segnet und bekreuzt,
Mährend sich im Hintergründe
Ciefgerübrt die Canle schneuzt.
Und sie weih, es wird sich fügen,
UJie ihr öfters schon gescheh'n:
flnd’re haben das Uergnügen,
Aber sie muh Pate steh'n!
r. u.
A° Summarisch. °ß
„. . . Und wissen Sie: mit unserer Tochter kriegt Ihr Sohn auch eine kerngesunde Frau! Pauline
ist noch niemals krank gewesen — die kann alles vertragen — bloß Gurkensalat und Widerspruch nicht."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Im Verdingungsbureau"
"Summarisch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1909
Entstehungsdatum (normiert)
1904 - 1914
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)