Ihr Wille.
er die Braunen tränkt, und gibt ihm
gute Lehren. „(Sei’, fjtas," sagt sie,
„saus' nimmerI Liegst schon, was 's
für ein End' nimmt I" — Und wie nun
das Gespann gesättigt ist, fügt sie halb
zu ihm, halb zum Bauern hinzu:
„Lchau', 's Vieh weiß, wann's g'nug
hat — der Mensch aber weiß's net!"
So fährt denn der Pias dahin, be-
wundert seine Rosse, die das Lob der
Bäurin geerntet haben, und hat felsen-
fest vor, nie mehr zu trinken.
Eh' man an die Bergwiese kommt,
muß man am „Waldhäusl" — seinem
Stammwirtshaus — vorüber. Er geht
neben seinen Pferden her und schaut
xfeilgerad' aus, wie wenn er einen
steifen pals hält' — ja nicht auf die
„Waldhäusl"-Seite. Die Rosse aber
sind gewohnt, immer da stehenzu-
bleiben — und weil sie es so gewohnt
sind, bleiben sie halt heut' auch wieder
stehen. Er redet, zieht, zerrt, schreit,
schlägt zu - alles umsonst: die treuen
Tiere stehen still auf dem altgewohnten
Platz.
Da überwältigt ihn die Rührung.
Freudentränen schießen ihm in die
Augen. Er legt die Zügel in die
Wagenschleife, klopft seinen Braunen
auf den pals mit dem Seufzer: „No
ja, wann ihr's net anders wollt!"
. . . und verschwindet in der Wirtstür'.
A. A. Hubel.
Genaue Ausk it n ft.
„Welcher Wirkungskreis ist denn
unser'm Freund, dem Offizianten Müller,
im Ministerium übertragen worden?"
„Dem Müller? — Der hat den
genauen Vollzug der Fußnote zum
1. Absatz von Z 69, litera 3 des 2. Ab-
schnittes zu den vorläufigen Ausfüh-
rungsbestimmungen der allgemeinen Be-
triebsvorschriften zu überwachen."
-wv/w—
—Ihr Wille. s+~-
Pias hatte im „Waldhäusl"
etwas viel getrunken, war vom
Wagen gefallen und mußte drei Wochen
im Spital liegen. Jetzt ist er wieder
so weit hergestellt, daß er heut' zum
erstenmal einspannen kann, um die
letzte peuernte unter Dach zu bringen.
Die Bäurin steht dabei, schaut zu, wie
(Großmütig.) Peperl (der zum Geburtstag ein Fünfzigpfennigstück bekommen hat,
abends im Wirtshaus): „Vater, heut' zahl' Ich!"
6i ACTW St«
er die Braunen tränkt, und gibt ihm
gute Lehren. „(Sei’, fjtas," sagt sie,
„saus' nimmerI Liegst schon, was 's
für ein End' nimmt I" — Und wie nun
das Gespann gesättigt ist, fügt sie halb
zu ihm, halb zum Bauern hinzu:
„Lchau', 's Vieh weiß, wann's g'nug
hat — der Mensch aber weiß's net!"
So fährt denn der Pias dahin, be-
wundert seine Rosse, die das Lob der
Bäurin geerntet haben, und hat felsen-
fest vor, nie mehr zu trinken.
Eh' man an die Bergwiese kommt,
muß man am „Waldhäusl" — seinem
Stammwirtshaus — vorüber. Er geht
neben seinen Pferden her und schaut
xfeilgerad' aus, wie wenn er einen
steifen pals hält' — ja nicht auf die
„Waldhäusl"-Seite. Die Rosse aber
sind gewohnt, immer da stehenzu-
bleiben — und weil sie es so gewohnt
sind, bleiben sie halt heut' auch wieder
stehen. Er redet, zieht, zerrt, schreit,
schlägt zu - alles umsonst: die treuen
Tiere stehen still auf dem altgewohnten
Platz.
Da überwältigt ihn die Rührung.
Freudentränen schießen ihm in die
Augen. Er legt die Zügel in die
Wagenschleife, klopft seinen Braunen
auf den pals mit dem Seufzer: „No
ja, wann ihr's net anders wollt!"
. . . und verschwindet in der Wirtstür'.
A. A. Hubel.
Genaue Ausk it n ft.
„Welcher Wirkungskreis ist denn
unser'm Freund, dem Offizianten Müller,
im Ministerium übertragen worden?"
„Dem Müller? — Der hat den
genauen Vollzug der Fußnote zum
1. Absatz von Z 69, litera 3 des 2. Ab-
schnittes zu den vorläufigen Ausfüh-
rungsbestimmungen der allgemeinen Be-
triebsvorschriften zu überwachen."
-wv/w—
—Ihr Wille. s+~-
Pias hatte im „Waldhäusl"
etwas viel getrunken, war vom
Wagen gefallen und mußte drei Wochen
im Spital liegen. Jetzt ist er wieder
so weit hergestellt, daß er heut' zum
erstenmal einspannen kann, um die
letzte peuernte unter Dach zu bringen.
Die Bäurin steht dabei, schaut zu, wie
(Großmütig.) Peperl (der zum Geburtstag ein Fünfzigpfennigstück bekommen hat,
abends im Wirtshaus): „Vater, heut' zahl' Ich!"
6i ACTW St«
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Großmütig"
"Ihr Wille"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1910
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1920
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)