Hub er (als am Stammtisch über alpine Ausrüstung gesprochen wurde): „Und wie denkst
Du über alpine Ausrüstung, Meier?!" — Meier: „Ausrüstung hin, Ausrüstung her, .
ich nehme nie 'was anderes als eine tüchtige Feldflasche und fitr fünf Pfennig Heft-
pflaster mit!"
Zweifelhaftes Kompliment.
„Nun, Herr Leutnant, wie steht tttfr
dieses Kleid?" — „Vorzüglich, gnädiges
Fräulein, Sie sehen mindestens um zehn
Jahre jünger aus."
—> Glosse. «—-
„Es ist schon alles Lagewesen!"
Dies schöne Wort, Las oft wir lesen,
Es widerlegt sich selber Loch:
Daß etwas noch nicht Lagewefen,
Ist Loch nicht Lagewesen noch!
®. fi. ®.
Stoßseufzer.
„Meine Töchter habe ich nun glücke
lich angebracht; wenn ich nur jetzt
auch meine Schwiegersöhne wieder los
hätte."
ll n t c r schic d.
„Besonders fleißig scheinen die beiden
Herren nicht zit sein, die Sie ans dein
Kontor haben?"
„Na, mit dem Müller geht's noch,
der unterhält sich nur gern bei der
Arbeit. . . Hingegen der Schulze, der
arbeitet nur zuweilen bei der Unter
Haltung!"
Gleichnis. k~
29er ;u viel spricht, ist geistig flach,
Geschwätzig ist nur der seichte Bach.
D. s. W.
-—7=35 Die
„Um Gottes willen — Emil!"
ITlit diesem Ausrufe stürzte die Frau Professor Diftlcr in das
Arbeitszimmer ihres Gatten, der eben, eifrig lesend, beim Schreib,
tische saß.
„Ach, denke Dir nur," sagte die Frau Professor noch vor
Schreck ganz rot — „soeben kam mir ein Gedanke — nein, es
ist zn dumm! Die Perlenkette, die Du mir vorgestern zur silbernen
Hochzeit geschenkt hast, gleicht der Imitation, die ich bisher ge-
tragen habe, anf ein Haar. Gestern legte ich die neue Kette in
die Schmuckschatulle und vergaß ganz, daß dort ja auch die imi-
tierte war. Und jetzt kann ich nicht unterscheiden, welche die
echte ist!"
Und wieder rollten ein paar Tränen über die rundlichen
Wangen der Frau Professor.
„Aber, Kind, wer wird denn wegen so was weinen", lächelte
der Professor und strich seiner Gattin über das ergrauende Haar;
„das werde ich schon machen. Gib mir die beiden Ketten nur
herein, ich seh' dann im Lexikon nach, und wenn Du von Deinem
Nachmittagsspaziergang zuriickkommst, sollst Du wissen, welche die
falsche ist."
Und so geschah es auch. Ihrem gelehrten Mann vertrauend,
Probe.
gab die Frau Professor demselben die beiden perleukolliers und
ging dann auf die gewohnte Promenade.
Und als der Herr Professor mit seinem Thema fertig war,
besah er die beiden Perlschnüre. „Hm, hin..!" ein sonderbarer
Zufall, in Perlenzahl, Größe und Aussehen waren die beide»
einander gleich wie ein Ei dem andern.
Aber das Rätsel sollte bald gelöst sein. —
Der Herr Professor öffnete seinen Lexikonschrank. „M
N — aha —" da war der P-Band.
„Pest — Per — perlen, da war'sl"
„Echte Perlen unterscheiden sich von den unechten dadurch
leicht", las der Herr Professor sehr interessiert, „daß sic iit
wöhulichem Essig löslich sind".
„Also - na da wollen wir die Sache gleich haben."
Eilig schritt er in die Küche, ließ sich dort eine kleine Schüsse'
mit Essig füllen und machte sich dann an die so kindisch leichte
Lösung des Problems, das seine Frau in Tränen versetzt hatte.
„Ja, ja, die Weiber," brmnmte er dabei; „auf das Einfache
kommen sie halt nie — da müssen daun wir Männer herhalte»."
„Soo jetzt werden wir gleich im klaren sein."
„Nun, Emil," fragte die Frau Professor, als sie nach eine»
Du über alpine Ausrüstung, Meier?!" — Meier: „Ausrüstung hin, Ausrüstung her, .
ich nehme nie 'was anderes als eine tüchtige Feldflasche und fitr fünf Pfennig Heft-
pflaster mit!"
Zweifelhaftes Kompliment.
„Nun, Herr Leutnant, wie steht tttfr
dieses Kleid?" — „Vorzüglich, gnädiges
Fräulein, Sie sehen mindestens um zehn
Jahre jünger aus."
—> Glosse. «—-
„Es ist schon alles Lagewesen!"
Dies schöne Wort, Las oft wir lesen,
Es widerlegt sich selber Loch:
Daß etwas noch nicht Lagewefen,
Ist Loch nicht Lagewesen noch!
®. fi. ®.
Stoßseufzer.
„Meine Töchter habe ich nun glücke
lich angebracht; wenn ich nur jetzt
auch meine Schwiegersöhne wieder los
hätte."
ll n t c r schic d.
„Besonders fleißig scheinen die beiden
Herren nicht zit sein, die Sie ans dein
Kontor haben?"
„Na, mit dem Müller geht's noch,
der unterhält sich nur gern bei der
Arbeit. . . Hingegen der Schulze, der
arbeitet nur zuweilen bei der Unter
Haltung!"
Gleichnis. k~
29er ;u viel spricht, ist geistig flach,
Geschwätzig ist nur der seichte Bach.
D. s. W.
-—7=35 Die
„Um Gottes willen — Emil!"
ITlit diesem Ausrufe stürzte die Frau Professor Diftlcr in das
Arbeitszimmer ihres Gatten, der eben, eifrig lesend, beim Schreib,
tische saß.
„Ach, denke Dir nur," sagte die Frau Professor noch vor
Schreck ganz rot — „soeben kam mir ein Gedanke — nein, es
ist zn dumm! Die Perlenkette, die Du mir vorgestern zur silbernen
Hochzeit geschenkt hast, gleicht der Imitation, die ich bisher ge-
tragen habe, anf ein Haar. Gestern legte ich die neue Kette in
die Schmuckschatulle und vergaß ganz, daß dort ja auch die imi-
tierte war. Und jetzt kann ich nicht unterscheiden, welche die
echte ist!"
Und wieder rollten ein paar Tränen über die rundlichen
Wangen der Frau Professor.
„Aber, Kind, wer wird denn wegen so was weinen", lächelte
der Professor und strich seiner Gattin über das ergrauende Haar;
„das werde ich schon machen. Gib mir die beiden Ketten nur
herein, ich seh' dann im Lexikon nach, und wenn Du von Deinem
Nachmittagsspaziergang zuriickkommst, sollst Du wissen, welche die
falsche ist."
Und so geschah es auch. Ihrem gelehrten Mann vertrauend,
Probe.
gab die Frau Professor demselben die beiden perleukolliers und
ging dann auf die gewohnte Promenade.
Und als der Herr Professor mit seinem Thema fertig war,
besah er die beiden Perlschnüre. „Hm, hin..!" ein sonderbarer
Zufall, in Perlenzahl, Größe und Aussehen waren die beide»
einander gleich wie ein Ei dem andern.
Aber das Rätsel sollte bald gelöst sein. —
Der Herr Professor öffnete seinen Lexikonschrank. „M
N — aha —" da war der P-Band.
„Pest — Per — perlen, da war'sl"
„Echte Perlen unterscheiden sich von den unechten dadurch
leicht", las der Herr Professor sehr interessiert, „daß sic iit
wöhulichem Essig löslich sind".
„Also - na da wollen wir die Sache gleich haben."
Eilig schritt er in die Küche, ließ sich dort eine kleine Schüsse'
mit Essig füllen und machte sich dann an die so kindisch leichte
Lösung des Problems, das seine Frau in Tränen versetzt hatte.
„Ja, ja, die Weiber," brmnmte er dabei; „auf das Einfache
kommen sie halt nie — da müssen daun wir Männer herhalte»."
„Soo jetzt werden wir gleich im klaren sein."
„Nun, Emil," fragte die Frau Professor, als sie nach eine»
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Anspruchslos"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1913
Entstehungsdatum (normiert)
1908 - 1918
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 139.1913, Nr. 3546, S. 24
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg