Die Gründung »nd das Lude des Stainburger Sparvereins.
sondern auch sehr energisch an ihren Mieter: „Sie kvolf im
Schafspelz, das nennen Sie einen Sparverein gründen, wenn
Sie ehrsame Familienväter zum Geld'nauswerfen verleiten! Sie
sind mir ein sauberer Beamter, Sie Saufbruder, Sie vereinsmeier,
Sie. . ."
Am nächsten Samstag waren im Nebenstüberl des „Goldenen
Elefanten" nur mehr fünfzehn Herren versammelt und diese
gingen alle schon um halb zehn Uhr nach Hause. Und von Sams-
tag zu Samstag wurden es weniger. Schließlich war der Herr
Vorstand allein um sich versammelt. Die Taktik mußte also ge-
ändert werden. Das war klar. Und der Sekretär Schmeckenbecher
fand auch bald das richtige Mittel. Er wollte die Damen heran-
ziehen, und zwar zunächst dadurch, daß er sie zu einem gemein-
samen Abend einlud. Der Höhepunkt dieses Festabends sollte ein
aus der Vereinskasse zu bestreitendes Gans essen sein.
Die Einladungen flatterten hinaus und richtig, nicht ein ein-
ziger Absagebrief kam. Als der Sekretär am nächsten Samstag
die Gäste erwartete, kleidete ihn das stolze Gefühl des Siegers
beinahe noch besser wie sein nagelneuer Gehrock.
Aber der Beginn des Festessens rückte näher und näher —
niemand erschien. Und in Stainburg hat man doch Zeit, pünktlich
zu sein. Nur der rundliche lvirt schob sich durch die Türe herein:
(»3
„Sie, Herr Sekretär, die Biene" — damit war der Sparverein
gemeint — „kann mir jetzt bald den Buckel 'naufsteigen! Heut'
Hab' i' 's Nebenzimmer wieder umsonst geheizt und hergerichtet I"
„Mein lieber Herr Gastwirt, glauben Sie denn wirklich, daß
die Mitglieder den Gansbraten im Stich lassen?"
„Ja, hat's Ihnen denn meine Frau noch nicht g'sagt?"
„Mas denn?"
„No ja, das vom Braten?"
„Zum Teufel, was denn?" fragte aufgeregt der Sekretär
Schmeckenbecher.
„No ja, daß jedes Mitglied seine zwei Portionen bereits
heim hat holen lassen, eine für sich und eine für seine Frau, und
jedes mit einer anderen Ansred'l"
Schmeckenbecher knickte enttäuscht zusammen.
Aber der gekränkte Vorstand sollte noch weit Schlimmeres
erfahren als das versagen seiner neuen Taktik. Nach einigen
Tagen eröffnete ihm nämlich eine Mitgliederversammlung, daß
das Essen auf seine Rechnung ginge, da er allein nicht berech-
tigt gewesen wäre, über die Vereinsgelder zu verfügen. Sein
Räsoniere» half nichts, er mußte zahlen.
vom Verein aber wollte er nichts mehr wissen. Der ist auch
ohne seinen Vorstand aufgelöst worden. Hans Sollingor.
Asil leben.
cK
^»l 'm Ci[cb, da is a' Cint’u
lind a’ Jeder und a' Blei,
A’ paar Biiacber und a' Jliast-
blalf
kl' Papier is aa’ dabei.
fln der Wand (an schöne Bilder:
kl' Skelett, a' kranker Mag »,
Dann a’ Hirn, a’ linker ßax’n
Und no' mebra, net zum Sag »!
Bloh a’ IDäuferl hört ma’ laffa
Und a’ Wcps stimmt umaduni
Und die Sunn', die scheint durch s
Jen(ter
Aul zwei Menschen still und stumm.
Und a’ Ruab' wia in der Kircba:
's rührt st' nix bereut und drent —
An sei'm Cifcb schtatt der prolessor,
In der Bank schnarcht a’ Student.
Info.
Frau: „Mein Mann hat sich
gründlich den Magen verdorben.
Er meint, das Bier wäre wohl
gestern abend zu kalt gewesen!"
Freund des Gatten (in
Gedanken): „Ja ja . . . und dann
gleich fünfzehn Maß!"
I »s e r n t.
Pikkolo
findet Lebensstellung!
Erkenne -ich selbst!
Ich soll dir aller Weisheit Wurzel
nennen?
Dein ei'gnes Ich macht sie dir
offenbar:
Den Mikrokosmos mußt du erst
erkennen,
Dann wird dir auch der Makrokos-
mos klar!
ffl. S. W.
M erkwürdi g.
„An der Villa steht doch schon
seit eine», Jahr, daß sie zu ver-
kaufen sei?" „Ja sie ist
eben nicht zu verkaufen!"
n. uw.
sondern auch sehr energisch an ihren Mieter: „Sie kvolf im
Schafspelz, das nennen Sie einen Sparverein gründen, wenn
Sie ehrsame Familienväter zum Geld'nauswerfen verleiten! Sie
sind mir ein sauberer Beamter, Sie Saufbruder, Sie vereinsmeier,
Sie. . ."
Am nächsten Samstag waren im Nebenstüberl des „Goldenen
Elefanten" nur mehr fünfzehn Herren versammelt und diese
gingen alle schon um halb zehn Uhr nach Hause. Und von Sams-
tag zu Samstag wurden es weniger. Schließlich war der Herr
Vorstand allein um sich versammelt. Die Taktik mußte also ge-
ändert werden. Das war klar. Und der Sekretär Schmeckenbecher
fand auch bald das richtige Mittel. Er wollte die Damen heran-
ziehen, und zwar zunächst dadurch, daß er sie zu einem gemein-
samen Abend einlud. Der Höhepunkt dieses Festabends sollte ein
aus der Vereinskasse zu bestreitendes Gans essen sein.
Die Einladungen flatterten hinaus und richtig, nicht ein ein-
ziger Absagebrief kam. Als der Sekretär am nächsten Samstag
die Gäste erwartete, kleidete ihn das stolze Gefühl des Siegers
beinahe noch besser wie sein nagelneuer Gehrock.
Aber der Beginn des Festessens rückte näher und näher —
niemand erschien. Und in Stainburg hat man doch Zeit, pünktlich
zu sein. Nur der rundliche lvirt schob sich durch die Türe herein:
(»3
„Sie, Herr Sekretär, die Biene" — damit war der Sparverein
gemeint — „kann mir jetzt bald den Buckel 'naufsteigen! Heut'
Hab' i' 's Nebenzimmer wieder umsonst geheizt und hergerichtet I"
„Mein lieber Herr Gastwirt, glauben Sie denn wirklich, daß
die Mitglieder den Gansbraten im Stich lassen?"
„Ja, hat's Ihnen denn meine Frau noch nicht g'sagt?"
„Mas denn?"
„No ja, das vom Braten?"
„Zum Teufel, was denn?" fragte aufgeregt der Sekretär
Schmeckenbecher.
„No ja, daß jedes Mitglied seine zwei Portionen bereits
heim hat holen lassen, eine für sich und eine für seine Frau, und
jedes mit einer anderen Ansred'l"
Schmeckenbecher knickte enttäuscht zusammen.
Aber der gekränkte Vorstand sollte noch weit Schlimmeres
erfahren als das versagen seiner neuen Taktik. Nach einigen
Tagen eröffnete ihm nämlich eine Mitgliederversammlung, daß
das Essen auf seine Rechnung ginge, da er allein nicht berech-
tigt gewesen wäre, über die Vereinsgelder zu verfügen. Sein
Räsoniere» half nichts, er mußte zahlen.
vom Verein aber wollte er nichts mehr wissen. Der ist auch
ohne seinen Vorstand aufgelöst worden. Hans Sollingor.
Asil leben.
cK
^»l 'm Ci[cb, da is a' Cint’u
lind a’ Jeder und a' Blei,
A’ paar Biiacber und a' Jliast-
blalf
kl' Papier is aa’ dabei.
fln der Wand (an schöne Bilder:
kl' Skelett, a' kranker Mag »,
Dann a’ Hirn, a’ linker ßax’n
Und no' mebra, net zum Sag »!
Bloh a’ IDäuferl hört ma’ laffa
Und a’ Wcps stimmt umaduni
Und die Sunn', die scheint durch s
Jen(ter
Aul zwei Menschen still und stumm.
Und a’ Ruab' wia in der Kircba:
's rührt st' nix bereut und drent —
An sei'm Cifcb schtatt der prolessor,
In der Bank schnarcht a’ Student.
Info.
Frau: „Mein Mann hat sich
gründlich den Magen verdorben.
Er meint, das Bier wäre wohl
gestern abend zu kalt gewesen!"
Freund des Gatten (in
Gedanken): „Ja ja . . . und dann
gleich fünfzehn Maß!"
I »s e r n t.
Pikkolo
findet Lebensstellung!
Erkenne -ich selbst!
Ich soll dir aller Weisheit Wurzel
nennen?
Dein ei'gnes Ich macht sie dir
offenbar:
Den Mikrokosmos mußt du erst
erkennen,
Dann wird dir auch der Makrokos-
mos klar!
ffl. S. W.
M erkwürdi g.
„An der Villa steht doch schon
seit eine», Jahr, daß sie zu ver-
kaufen sei?" „Ja sie ist
eben nicht zu verkaufen!"
n. uw.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Stilleben"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1914
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 141.1914, Nr. 3601, S. 63
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg