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Im Theater.

231

Verschärfte Strafe.

Mann: „Oho, weil ich mich habe verleiten lassen, der Köchin
einen Kuß zu geben, soll ich Dir gleich einen neuen Pelzmantel
kaufen? Das ist eine harte Buße!" — Gattin (sanft): „Bedenke,
Otto, Du bist . . . rückfällig!"

FrauSchniefkc: „KennenSe denn de Prinzessen Eboli?"
Frau Piefke: „Wat wer' ick ihr nich kennen? Se is mich ja
noch zwee Salzheringe und eenen Limbnrjer Käse schuldig?"

Ei» Heuchle r.

„ ■ . Wie, heute bin ich erst von der Reise zurückgekehrt, und
da willst Du gleich in die Kneipe gehen?" — „Ja weißt Dn,
liebe Frau, während Deiner Abwesenheit war ich nämlich so be-
trübt ,. da bin ich jeden Abend zn Hause geblieben!"

Viel verlangt.

Bahnwärter: „Heda, das Überschreiten der Gleise ist ver-
boten!" — Spaziergänger: „Entschuldigen Sie, der Wind hat
meinen Hut entführt!" — Bahnwärter: „Ganz egal; da müssen
S' halt warten ■ . . vielleicht dreht sich der Wind!"

t=^ Hochmodernes Märchen.

E^err Miesel war sehr unglücklich.

tjattc kein Geld, keine Stel-
lung, keine Protektion — wohl aber
den Rheumatismus, eine Masse Schul-
den und ein Grammophon in der Nach-
barschaft.

Pumpversuche und Kneippkuren miß-
langen ihm. Nur die krächzenden
Schauertöne des gZuälinstruments ge-
diehen immer vorzüglicher.

Kein wunder, wenn Miesel misel-
süchtig wurde.

Eines Winterabends saß er in seinem
ungeheizten Zimmer und wünschte sich
eine Zigarre. Dabei entschwand das
Tageslicht — schnell wie ein punderter
aus einem Portemonnaie. Er zündete
die Petroleinnlampe an; sie brannte
schwach und rauchte stark.


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Tieftraurig schlug er einen Band
moderner Gedichte auf — tiestraurig
schlug er ihn wieder zn und seufzte.

Dann versank er in Schweigen.

Nach einer halben Stunde kam ein
gepreßtes „Ja, ja 1" von seinen Lippen.
Als aber eine volle Stunde um war,
richtete er sich plötzlich auf und sagte
entschieden: „... 0 jerumI"

Da, mit einem Male kam es ihm vor,
als ob ein Schein den Raum erhellte -
und so war es auch. Das Zimmer er-
füllte ein fahles, ungewisses, bläuliches
Licht, wie es manche moderne Maler
gerne über ihre Figuren breiten, damit
man deren verzeichnete Glieder nicht so
genau sieht.

Als Miesel sich umwandte, erblickte
er zu seiner nicht geringen Überraschung
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Hochmodernes Märchen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinicke, Emil
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1914
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 141.1914, Nr. 3615, S. 231

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