Höflich.
Älterer, arbeitsloser Mann (der erst vor kurzem ein
Paar Tage Haft wegen Bettels abgesessen und nun - im strengsten
Winter - wiederum wegen eines kleinen Deliktes eingeliefert wird,
mit liebenswürdigem Lächeln und steifer Verbeugung): „Entschul-
digen Sie halt vielmals, Herr Amtsrichter, — wenn ich heut' schon
wieder so frei bin!"
Splitter. 241
Mas man nicht zweimal lesen kann, ist nicht wert, das; man's
einmal liest.
J$u der Einsamkeit die Welt vergessen, ist ein Genuß; schmerz-
lich ist es, daß einen die Welt auch in der Einsamkeit vergißt.
I)>er.liffiiKknd.
cgp
•Qfr kseichst ist heule mit Sebraus
b von vordlsnd eingezogen;
Am westen ksimmel ihm voraus
EraudunKIe Wolken flogen.
Erschrocken wich das Sonnenlicht,
vas frohe, von der Erde,
vas Lächeln, das ihr Angesicht
So Ilebllch sonst verklärte.
vie Sirken bogen tief das Haupt,
vmsaust von OTtrtb und Wetter,
KeKIagten all’, vom Sturm beraubt,
ven Soldschmuck ihrer Blatten.
Dutt riß die finst're Wolkenwand;
vie Sonne ist gefunken:
Cs sprüh'n von ihrem Seuerbrand
Empor die Hellen Sunken.
Cs loht, als ob die ferne Blut
ver Sturmwind hoher schürte
Dit allem, was fein Übermut
Aus Slur und Hain entführte.
vie Stamme, wie sie sterbend fällt,
Ven Himmel schaurig rötet;
In stummer Trauer liegt die Welt,
Verwüstet und verödet.
ÜSNS prodp.
Älterer, arbeitsloser Mann (der erst vor kurzem ein
Paar Tage Haft wegen Bettels abgesessen und nun - im strengsten
Winter - wiederum wegen eines kleinen Deliktes eingeliefert wird,
mit liebenswürdigem Lächeln und steifer Verbeugung): „Entschul-
digen Sie halt vielmals, Herr Amtsrichter, — wenn ich heut' schon
wieder so frei bin!"
Splitter. 241
Mas man nicht zweimal lesen kann, ist nicht wert, das; man's
einmal liest.
J$u der Einsamkeit die Welt vergessen, ist ein Genuß; schmerz-
lich ist es, daß einen die Welt auch in der Einsamkeit vergißt.
I)>er.liffiiKknd.
cgp
•Qfr kseichst ist heule mit Sebraus
b von vordlsnd eingezogen;
Am westen ksimmel ihm voraus
EraudunKIe Wolken flogen.
Erschrocken wich das Sonnenlicht,
vas frohe, von der Erde,
vas Lächeln, das ihr Angesicht
So Ilebllch sonst verklärte.
vie Sirken bogen tief das Haupt,
vmsaust von OTtrtb und Wetter,
KeKIagten all’, vom Sturm beraubt,
ven Soldschmuck ihrer Blatten.
Dutt riß die finst're Wolkenwand;
vie Sonne ist gefunken:
Cs sprüh'n von ihrem Seuerbrand
Empor die Hellen Sunken.
Cs loht, als ob die ferne Blut
ver Sturmwind hoher schürte
Dit allem, was fein Übermut
Aus Slur und Hain entführte.
vie Stamme, wie sie sterbend fällt,
Ven Himmel schaurig rötet;
In stummer Trauer liegt die Welt,
Verwüstet und verödet.
ÜSNS prodp.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Herbstabend"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1914
Entstehungsdatum (normiert)
1909 - 1919
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 141.1914, Nr. 3616, S. 241
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg