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Ein Hindernis.

„Was machen Ihre Töchter, Herr Spitzkopf?"
— „Danke! Die jüngste hat sich vor vierzehn
Tagen verlobt; die zweite ist seit drei Wochen ver-
heiratet; die dritte ist seit sechs Monaten geschieden
und die Älteste, na, die heißt Eulalia!"

Gute Gelegenheit.

„Sie treiben wohl jetzt Krimi-
nalstudien? Ich sehe Sie oft in
Hamsterprozessen." — „Durchaus
nicht! Aber man erfährt ab und
zu 'mal eine Bezugsquelle."

Ans einer Festansprache.

Ein Oberförster hatte das Gluck gehabt, seine
fünfzigste wilde San zu schießen. Aus diesem An-
lasse veranstalten die Jagdgenossen eine Feier, bei
der ein Teilnehmer seine Rede mit den Worten
beginnt: „Verehrter Herr Sanjnbilar!"

Liebe vo

Ich schickte ihr Rosen und Nelken
Und schrieb ihr manch langes Gedicht.

Das alles ließ sie verwelken —

Ach Gott, sie verstand mich halt nicht.

Z w e i f e l h a f t c s Vergnügen.

heute.

Dann schickt' ich ihr Würste und Wecken
Und knusp'rigen zuck'rigen Tand —

Mich schauderte fast — zu entdecken:

Wie gut sie mich plötzlich verstand. <v. 3.

Kritische Quittung.

Gendarm (mißtrauisch zum Fremden): „Sie scheinen im
Fluß angeln zu wollen?" — „Denk'gar nicht d'ran!" — „Und die
Würmer, die Sie hier suchen?" - - „Die Würm' ? . Warum soll
ich ka' Wurm' suchen?" _

Baron: „. . . Und hast Du Dir den Betrag beim Schneider
auch bestätigen lassen?" — Diener: „Ja, denken Sie sich, was der
boshafte Kerl d'runtergeschrieben hat: „Gott sei Dank erhalten!""

Den weise Archimedes.

Und griisste unbeachtet seinen Lehrer.

Sie war ein übermütiges frisches Kind
Und längst verschossen in den Vetter schon.

Der aber merkte nichts und wehrte jetzt

Mit „Pst!“ und „Sst!“ ihr flinkes Plappermäulchen.

„Siehst Du denn nicht“ — sprach er voll Ehrerbietung —
„Wie Archimedes tiefe Weisheit sinnt
Und Weltgesetze, wichtige Figuren

Zu Syrakus am Meeresstrande sass
Der weise Archimed und zeichnete,

Wie er so liebte, mit dem Stab im Sand.

Manch einer stiess den Nachbar leise an,

Der mit ihm da behaglich wandelte,

Wies nach dem Meister, dann zur eig nen Stirn
Und flüsterte: „Was er wohl wieder denkt?!“
Auch Laos, der ein junger Geometer
Und Schüler des Gelehrten war, spazierte
Mit seiner holden Base Daphne dort

Im Sande zeichnet, an dem Kreis studiert,

Der alle Regeln der Natur umschliesst,

Weil er nie anfängt und auch niemals endet?!“

„Ach, geh!“ So lachte sie und sah herüber.

„Was bildest Du Dir ein?! Der Tag ist blau.

Das Meer wogt silbern. Hell sind die Gedanken.

Da wird der Alte so langweiliges Zeug
Im Sande zeichnen ?! Der sieht pfiffiger aus.

Zeus weiss, was er da macht! Vielleicht schiesst gar
Ein hübsches Mädel just durch seinen Kopf,

Weil „and’re“ nicht d’randenken — und er malt es
Da in den Staub!“ — „O!“ rief Laos empört.

„O! Welcher Schimpf! Welch' lästerliches Wort!

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der weise Archimedes"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Weltkrieg <1914-1918>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 148.1918, Nr. 3783, S. 34

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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