Des Stadtrats Fritz und Kaufmanns Margaret,
Lebküchners Äans und Hufschmieds Lisabeth,
Des Klempners Ilse und Schwcrtfegers Veit,
Schuhmachers Max und Gärtners Adelheid —
Sie alle fanden sich zur rechten Stund'
Lind sind dabei vergnügt, frisch und gesund.
Niemand braucht hier den Rat solch kleinen Wichts.
Von ungefundener Liebe iveiß ich nichts!"
Da ging der abgewiesenc Amor stumm
Llnd dachte sich: „So schau' ich selber um!"
Am Rathauskellerfenster still und blaß
Gin zierlich' Mägdlein hinter'»: Fürhang saß
Lind schaute seufzend »ach der Sterne Lauf
Llnd seufzend nach den: bleichen Mond hinauf.
Doch als da Amor folgte ihren: Blick,
Sah er — von: Himmel noch ein gutes Stück —
In: Turm das kleine Stübchen hell erstrahlt.
Der Turmwart hauste dort, Herr Archibald,
Sah nach der Erde, seufzte bang und blaß.
„Aha!" sprach jener. „Sieh, da ist schon 'was!"
Llnd gleich flog er in flinken: Tatensturm
Hinauf zum Seufzer, holte aus dem Turm
Ein Briefchen her und trug's zum Kellergrund,
Von wo er d'rauf in stiller Geisterstund'
Verwandte Botschaft brachte türmerwärts
Von einem auch an Sehnsucht kranken Äerz.
Dem Schelm gelang verschwiegene Lenznachtkur.
Denn d'rübcr gingen ein paar Wochen nur.
Da scholl in: Dome Heller Orgelbraus
Llnd aus der Pforte auf den Markt heraus
Zog Archibald und Kellcrineisters Maid
Als junges Paar in: schmucken Hochzeitskleid.
Das Volk der Nachbarn, dies mit angeseh'n.
Erstaunten sich, wie derlei je gescheh'n.
Mit Wispern forschte manch' begieriger Mund:
„Er hoch da droben und sie tief da drunt' —
Hätt' einer so 'was auf der Welt gedacht! —
Wer wohl zusammen die zwei nur gebracht?!"
Doch hinter'::: Pfeiler rieb die Hände sich
Der lose Schelm und sprach: „Wer sonst als ich?!"
G e n a «.
Der kleine Nesse: „Tante, die Photographie von Dir ist
arg geschnreichelt. . da sind zwei Sommersprossen zu wenig!"
Verlockend.
„Hier steht: „Witwe mit fünf Rindern sucht Lebensgefährten."
Wenn ich genau wüßte, daß das kein Druckfehler wäre!"
Ja so!
Freni dcr: „Daß man in diesem Lokal niemals besseres Publi-
kum antrifft? Sie sagten doch, die Herren drüben vom Gericht
verkehrten bei Ihnen?" — Wirt: „Ja, die Herren... Ange-
klagten!"
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Lebküchners Äans und Hufschmieds Lisabeth,
Des Klempners Ilse und Schwcrtfegers Veit,
Schuhmachers Max und Gärtners Adelheid —
Sie alle fanden sich zur rechten Stund'
Lind sind dabei vergnügt, frisch und gesund.
Niemand braucht hier den Rat solch kleinen Wichts.
Von ungefundener Liebe iveiß ich nichts!"
Da ging der abgewiesenc Amor stumm
Llnd dachte sich: „So schau' ich selber um!"
Am Rathauskellerfenster still und blaß
Gin zierlich' Mägdlein hinter'»: Fürhang saß
Lind schaute seufzend »ach der Sterne Lauf
Llnd seufzend nach den: bleichen Mond hinauf.
Doch als da Amor folgte ihren: Blick,
Sah er — von: Himmel noch ein gutes Stück —
In: Turm das kleine Stübchen hell erstrahlt.
Der Turmwart hauste dort, Herr Archibald,
Sah nach der Erde, seufzte bang und blaß.
„Aha!" sprach jener. „Sieh, da ist schon 'was!"
Llnd gleich flog er in flinken: Tatensturm
Hinauf zum Seufzer, holte aus dem Turm
Ein Briefchen her und trug's zum Kellergrund,
Von wo er d'rauf in stiller Geisterstund'
Verwandte Botschaft brachte türmerwärts
Von einem auch an Sehnsucht kranken Äerz.
Dem Schelm gelang verschwiegene Lenznachtkur.
Denn d'rübcr gingen ein paar Wochen nur.
Da scholl in: Dome Heller Orgelbraus
Llnd aus der Pforte auf den Markt heraus
Zog Archibald und Kellcrineisters Maid
Als junges Paar in: schmucken Hochzeitskleid.
Das Volk der Nachbarn, dies mit angeseh'n.
Erstaunten sich, wie derlei je gescheh'n.
Mit Wispern forschte manch' begieriger Mund:
„Er hoch da droben und sie tief da drunt' —
Hätt' einer so 'was auf der Welt gedacht! —
Wer wohl zusammen die zwei nur gebracht?!"
Doch hinter'::: Pfeiler rieb die Hände sich
Der lose Schelm und sprach: „Wer sonst als ich?!"
G e n a «.
Der kleine Nesse: „Tante, die Photographie von Dir ist
arg geschnreichelt. . da sind zwei Sommersprossen zu wenig!"
Verlockend.
„Hier steht: „Witwe mit fünf Rindern sucht Lebensgefährten."
Wenn ich genau wüßte, daß das kein Druckfehler wäre!"
Ja so!
Freni dcr: „Daß man in diesem Lokal niemals besseres Publi-
kum antrifft? Sie sagten doch, die Herren drüben vom Gericht
verkehrten bei Ihnen?" — Wirt: „Ja, die Herren... Ange-
klagten!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Lenzkur"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)