Da kam der Staatsmann und de»- Dichter kam.
Der Reeder nahte und der Tulpenhändler,
Der Krieger und der Töpfermeister auch.
Sic aber schwärmte für die Malerei.
Und so geschah es denn, daß eines Tages
Drei Jünger dieser edlen Kunst zugleich
Äin vor ihr Antlitz traten, um sie werbend.
Der lockige Romantiker gefiel ihr
Und ihr gefiel auch der Impressionist.
Doch minder nicht gefiel der Futurist ihr.
In dieser Dreiwahlqual entschied sie so:
„Malt mich — und wessen Bild mir dann am meisten
Die Sinne rührt, dem folg' als Gattin ich!"
Im Gäßchen war die nächsten Wochen oft
Ein solch' Gedränge, daß die Polizei
Einschreiten mußte, den Verkehr zu bahnen.
Die Eseltreiber, die Melonenkärrner,
Die Wasserhändler, hoher Damen Sänften,
Soldaten, Philosophen mit den Schülern,
Klient und Advokat — sie alle mengten
Und stauten sich zu wirrem Knäuel an.
So stand das Volk um die drei Maler her
Und sah und kritisierte, staunte, schalt
Und lobte jeder so, wie sein Geschmack.
Doch endlich waren die drei Künstler fertig
Und brachten ihre Werke vor die Maid,
Die mit der blinden Eule auf dem Schoß
Von einem prüfend zu dem andern sah.
Mit Wohlgefallen hat sie lang betrachtet.
Was der Romantiker ihr abgewonnen.
Beifällig lächelnd auch gewahrte sie,
Wie der Impressionist sie dargestellt.
Doch eitel Wonne strahlte ihr Gesicht,
Als sie des Futuristen Preisgemälde
Beschaute. Ihren Uhu stellte sie
Auf eine Steinbank, wurde heftig rot
Und sank dem Sieger züchtig an den Lals.
„€>!" sprach er, seines süßen Lohnes froh.
„O holde Maid, Schinkonia, sprich es aus:
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Der Reeder nahte und der Tulpenhändler,
Der Krieger und der Töpfermeister auch.
Sic aber schwärmte für die Malerei.
Und so geschah es denn, daß eines Tages
Drei Jünger dieser edlen Kunst zugleich
Äin vor ihr Antlitz traten, um sie werbend.
Der lockige Romantiker gefiel ihr
Und ihr gefiel auch der Impressionist.
Doch minder nicht gefiel der Futurist ihr.
In dieser Dreiwahlqual entschied sie so:
„Malt mich — und wessen Bild mir dann am meisten
Die Sinne rührt, dem folg' als Gattin ich!"
Im Gäßchen war die nächsten Wochen oft
Ein solch' Gedränge, daß die Polizei
Einschreiten mußte, den Verkehr zu bahnen.
Die Eseltreiber, die Melonenkärrner,
Die Wasserhändler, hoher Damen Sänften,
Soldaten, Philosophen mit den Schülern,
Klient und Advokat — sie alle mengten
Und stauten sich zu wirrem Knäuel an.
So stand das Volk um die drei Maler her
Und sah und kritisierte, staunte, schalt
Und lobte jeder so, wie sein Geschmack.
Doch endlich waren die drei Künstler fertig
Und brachten ihre Werke vor die Maid,
Die mit der blinden Eule auf dem Schoß
Von einem prüfend zu dem andern sah.
Mit Wohlgefallen hat sie lang betrachtet.
Was der Romantiker ihr abgewonnen.
Beifällig lächelnd auch gewahrte sie,
Wie der Impressionist sie dargestellt.
Doch eitel Wonne strahlte ihr Gesicht,
Als sie des Futuristen Preisgemälde
Beschaute. Ihren Uhu stellte sie
Auf eine Steinbank, wurde heftig rot
Und sank dem Sieger züchtig an den Lals.
„€>!" sprach er, seines süßen Lohnes froh.
„O holde Maid, Schinkonia, sprich es aus:
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Sieger"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)