Fliegende Blätter (148.1918 (Nr. 3780-3805))

Was ist es, daS Dich so daran entzückt?!
Warum gefällt mein Bild am besten Dir?!
Sag' es, daß meiner Schule Ruhm llnd Glanz
Äell durch die tveite Mnsenstadt sich schwingt
Lind Anhang wirbt und Ehre meiner Kunstart!"
Da schaute sie, an seine Brust gelehnt.

Verliebt noch einmal ans sein Wettgemäldc.
Zerstückt war dort der holden Maid Gestalt!

Ein Auge hier, ein Knie daneben dicht,

Die Nase da, ei» Eck vom Ellenbogen,

Zwei Zehen, eine Locke, ei» Stiick Nacken,

Kurzum, verworren alles durcheinander.

„Ach!" seufzte sie errötend und entzückt.

„Ach, Liebster! Es gemahnt mich Dein Gemälde,

Je länger ich's betrachte, desto mehr
And desto treuer und natürlicher
An meine Äeimat, a» mein Elternhaus,

"An meiner Jugend süßeste Erinnerung. - -
An meines Vaters eigenes bestes Werk:

"An seinen fettdnrchspickten Schwarte»inagcn!"

St.

Kriegsbicr.

„Dös Bier kumnt mir vor g'rad' wie a Bcaniter." — „Wieso?" „Wcil's aa' z'weni' G'halt hat.
— „Hm, i' monn', cs schmecknt' mehr nach an Rechtspraktikanten, der hat Überhaupts koan' G'halt nöt."

Im Zigarrculadcn.

Die Braut des Inhabers (leise
zum Kunden): „Sie rauchen eben eine von
den Zigarren, die mein Bräutigam nach
mir „Thusnelda" genannt hat. - Bitte,
machen Sie doch nicht so ein verzücktes
Gesicht dabei — er ist so kolossal eifer-
süchtig !"

Verplappert.

Lieferant: „Ich hätte Ihnen die Ware
gern geliefert, aber nach den Erkundigungen,
die ich über Sie eingezogen.." — Geschäfts-
mann: „Ach wissen Sie, was kann man auf Er-
kundigungen geben! Manch' einer hat schon die
bestc Auskunft über mich bekommen .. und doch
kein Geld gekriegt!" ._

In der V » ch handln n g.

„Ich möchte ein Buch, welches sich als
Geschenk für die Erzieherin meiner Kinder
eignet!"

„Also für eine Dame von Bildung!"
„Allerdings . . . soweit man bei solcher
Person von Bildung reden kann!"

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