Fliegende Blätter (151.1919 (Nr. 3858-3883))

Der feine

n frinrm Kahlen pnggrfrlirnftübii)rn —

0rr Tag rrlofd). tSrgangrn kam Dir Sacht. —
Sitzt er, ürr frinr, giitigr, stille Alte.

Kings um ihn weht Erinnerung leis und sacht.

ssn ungestümer hast klopfi's an die Türe.

Sein Katenkind — rin lieb, halb Mägdelein —
Erzählt von tiefer Liebe, stillem Werben
And van der Litern kurzem, hartem: „Sein!"

„Siif Du uns!" steht sie unter wehen Tränen.

„Steh Du uns bei in unsrer Srrzensnat!

Wir können nimmer voneinander lassen
And Trennung wäre unser beider Tod."

stille ZNte.

Er kllstt sie auf dir reine, meiste Stirne,

Streicht übers blonde Lockrnhaar geschwind,

Simmt ihre schmalen Sande in die seinen

And spricht: ,,Lo rasch - glaub'! - stirbt sich's nicht, lieb Kind!"

Laut spruüelt's von den frischen, roten Lippen:

„Du spottest wohl — o, wie mich das betrübt!

Ich hätte mich zu Dir nicht stochten sollen —

Du hast in Deinem Leben nie geliebt."

Lin wrhmutvollrs und doch sonnig' Leuchten
Lieht über das gefurchte Angesicht:

„Sa — meinst Du?".... tönt is leise durch das Limmrr.
Mehr spricht der feine, stille Alte nicht.

Lina Sommer.

Freundschaft und Liebe — beide sollen

ein Band sein, aber keine Kette.

Hs ist gar schwer, wenn man gereift, ge-
altert ist,

Mit Menschen sich in Freundschaft zu ver-
binden :

Wer keinen Freund hat aus der Jugend-
zeit,

Der wird auch später selten einen finden.

Freunde.

Je weniger wahre Freunde einer hat,
desto mehr wirft er mit dem Ehrentitel
„Freund" herum.

Selbst unter Leuten, die bekannt,
Notorisch sind als Feinde,

Sind selten zwei so spinnefeind
Als manche „guten Freunde".

Aer viele „Freundcrln" hat, hat selten
einen Freund.

„Hs gibt keine Freundschaft!" so mancher
meint,

Der selbst alles sein kann, nur kein
Freund.

Die Freundschaft zwischen Mann und Frau -
Betrachtet man sie ganz genau —

So ist gewöhnlich doch dabei
Ein kleines bißchen Liebelei.

O. G. wnntalowic;.

In der Kino st a d t.

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