nicht zu kaufen, sondern nur zu
leihen sind.
Nach vier Monaten hatte ich
das Luch zwar noch nicht geliehen
bekommen, hingegen eine Stube
voll von Kommentaren, Streit-
schriften, Broschüren Für und
lvider, Auslegungen, Ergänzun-
gen und Gegenschriften zu den
Auslegungen und Ergänzungen;
und jeden Tag schickt mir der
Buchhändler einen halben Zent-
ner neue Kommentarliteratur ins
bfaus, und wenn ich einmal —
so Gott will — das Merk selbst
von Angesicht zu Angesicht er-
blicke, dann wird es mir sicher ein
interessanter Kommentar zu sei-
nen Komentaren sein.
Nus der öesellichaft.
Die meisten — ich sah es im Lebens-
wandern —
bespiegeln sich Im Urteil üer andern,
Die wenigsten sind es, die darauf fefj'n,
Ob fit vor sich selber besteh'n.
öegensähe.
Me Lerche, die zur 5onne strebt,
Sie sieht und jauchzt darum,
Ver stlaulwnrf, der in liefen gräbt,
Sleibt ewig biinü und stumm.
Widerspruch.
Sie ist gekünstelt und geziert,
Sie spricht gesucht und affektiert,
Und dennoch flötet sie gar zierlich
stach jedem dritten Wort: „statüürlich!“
o. e. tu.
Der Flimmers u n g e.
„Warum haben Sic denn
Ihren Sohn Filmrich getauft?"
— „Weil er gleich ttach seiner
Geburt einen bleibenden Eindruck
auf der Leinwand hinterließ."
Bei der Abrechnung.
Kellner: „War's Krebs-
oder Ochsenschwanzsuppe, ivas
Sic hatten?" — Gast: „Keine
Ahnung, sie schmeckte nach Seife."
— Kellner: „Dann lvar's Krebs.
Die Ochsenschwanzsuppe schmeckte
heute nach Petroleum."
's letzte Mal.
Wer als a kloaner Bua hat g'habt
Die Berg' scho' richti' gern,
Kann ihna als an alter Kerl
Aa' nimmer untren wer'n.
Es ziagt di' all'wei' wieder 'nauf,
Wenn aa' die Kraft laßt aus.
Dti denkst: oamal probierst d' as no'
Und nachha bleibst d' schö' z' Laus.
Oamal no’ steigst zum Kreuz da 'nauf,
Dös in der Sunna blinkt,
Dös jeden schöna Tag im Jahr
So freundli' 'runterwinkt!
Oamal no' schaugst d' ins weite Land,
Die Gipfel in der Rund',
Oamal no' schaugst d' ins Leben z'rnck
Und fühlst di' jung und g'fund.
Biel schwerer als der Weg da 'rauf
Der Abstieg werd ins Tal
Fragst d' jeden Stoa und jeden Baum:
„Is's wirkst' 's letzte Mal?"
S. Iegerl.
Die Originale aller in de» „Fliegende» Blättern" erschienenen Bilder sind känflich z» habe».
Ständige Ausstellung München, Maximiliansplatz 11. ^ Anfragen ebendorthi» erbeten.
Bezugspreis vierteljährlich (13 Stirn.): Für Deutschland und die Länder der Krouenwährnug eil 18.50; unter Kreuzband JM, 15.—.
Verantwortlicher Schriftleiter: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
E. Mühlthaler's Buch- und Kunstdruckerei A.G. in München. — Hierzu das Beiblatt.
Copyright 1921 by Braun 8- Schneider, München.
leihen sind.
Nach vier Monaten hatte ich
das Luch zwar noch nicht geliehen
bekommen, hingegen eine Stube
voll von Kommentaren, Streit-
schriften, Broschüren Für und
lvider, Auslegungen, Ergänzun-
gen und Gegenschriften zu den
Auslegungen und Ergänzungen;
und jeden Tag schickt mir der
Buchhändler einen halben Zent-
ner neue Kommentarliteratur ins
bfaus, und wenn ich einmal —
so Gott will — das Merk selbst
von Angesicht zu Angesicht er-
blicke, dann wird es mir sicher ein
interessanter Kommentar zu sei-
nen Komentaren sein.
Nus der öesellichaft.
Die meisten — ich sah es im Lebens-
wandern —
bespiegeln sich Im Urteil üer andern,
Die wenigsten sind es, die darauf fefj'n,
Ob fit vor sich selber besteh'n.
öegensähe.
Me Lerche, die zur 5onne strebt,
Sie sieht und jauchzt darum,
Ver stlaulwnrf, der in liefen gräbt,
Sleibt ewig biinü und stumm.
Widerspruch.
Sie ist gekünstelt und geziert,
Sie spricht gesucht und affektiert,
Und dennoch flötet sie gar zierlich
stach jedem dritten Wort: „statüürlich!“
o. e. tu.
Der Flimmers u n g e.
„Warum haben Sic denn
Ihren Sohn Filmrich getauft?"
— „Weil er gleich ttach seiner
Geburt einen bleibenden Eindruck
auf der Leinwand hinterließ."
Bei der Abrechnung.
Kellner: „War's Krebs-
oder Ochsenschwanzsuppe, ivas
Sic hatten?" — Gast: „Keine
Ahnung, sie schmeckte nach Seife."
— Kellner: „Dann lvar's Krebs.
Die Ochsenschwanzsuppe schmeckte
heute nach Petroleum."
's letzte Mal.
Wer als a kloaner Bua hat g'habt
Die Berg' scho' richti' gern,
Kann ihna als an alter Kerl
Aa' nimmer untren wer'n.
Es ziagt di' all'wei' wieder 'nauf,
Wenn aa' die Kraft laßt aus.
Dti denkst: oamal probierst d' as no'
Und nachha bleibst d' schö' z' Laus.
Oamal no’ steigst zum Kreuz da 'nauf,
Dös in der Sunna blinkt,
Dös jeden schöna Tag im Jahr
So freundli' 'runterwinkt!
Oamal no' schaugst d' ins weite Land,
Die Gipfel in der Rund',
Oamal no' schaugst d' ins Leben z'rnck
Und fühlst di' jung und g'fund.
Biel schwerer als der Weg da 'rauf
Der Abstieg werd ins Tal
Fragst d' jeden Stoa und jeden Baum:
„Is's wirkst' 's letzte Mal?"
S. Iegerl.
Die Originale aller in de» „Fliegende» Blättern" erschienenen Bilder sind känflich z» habe».
Ständige Ausstellung München, Maximiliansplatz 11. ^ Anfragen ebendorthi» erbeten.
Bezugspreis vierteljährlich (13 Stirn.): Für Deutschland und die Länder der Krouenwährnug eil 18.50; unter Kreuzband JM, 15.—.
Verantwortlicher Schriftleiter: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
E. Mühlthaler's Buch- und Kunstdruckerei A.G. in München. — Hierzu das Beiblatt.
Copyright 1921 by Braun 8- Schneider, München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"'s letzte Mal"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)