Fliegende Blätter (155.1921 (Nr. 3962-3987))

„G'seh'n? Wo benf’n S’-benit hin, Herr Waldemar. Da dreht
man sich doch net um, als Naturfreund. Der Vogel fliegt ja gleich
davon-—"

ITcit der Ermunterung, das Ereignis dem Kosmos mitzuteileu,
und nach der Versicherung meiner Beifreude ließ ich ihn allein
mit seinem Glück. An der Ecke überrannte mich fast der Lebkuchen-
bäcker, auch glückstrahlend.

„Sie, was sag'n Sie dazu? Ls ist net zum glaub'n. Sitz' ich da
heut' mittag auf der Galgenleit'», auf der Hinterhamor Seit'» . . ."

Alles andre hörte ich nicht mehr. Ich richtete für mich die
Gleichung ein: Lllbacher Seite nach Gsten, Hinterham nach Westen,
ein fchniales Lärchenholz dazwischen . . .

„Eine ganze Stund lang. Is net zum glaub'n I Gel'nS'?"
„Allerdings", nickte ich, „is net zum glaub'n."

Und jetzt bin ich nur mehr auf dreierlei neugierig:

Was der Aosmos dazu sagt, wann ich aus dem Bund der
Naturfreunde geschmissen werde und was der Vogel für einen
botanischen Namen bekommt . . . Dskar Aroii.

Du 'eizende Na'g'ete!

Be'eits ein langes Sah'

B'ing ich Di' feh' Listete
Und t'eue Liebe da'.

Du bist vo' allen F'auen,

Die je ich du'fte schauen,

Die schönste siche'lich —

Klein He'; schlägt nu' fü' Dich!

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(Zum Vortrag in lustigem Kreis.)

Du bist die Aph'odite,
Gebo'ne tNee'esschaum,

Du bist mi' am Zenite
De' Sonne Jeue't'aumI
Du bist ein holdes 'ätsel,
Bist eine süße B'ezel,

Du bist die Zaube'in,

De' ich ve'fallen bin.

Franz Meyer ist ein netter Herr,
Nur kann er sprechen, ach? kein R.

Je'n Di' ist mi' das Dasein
Nu' eine ha'te Gual,

Di' möcht ich imme' nah sein,

Ein zä'tliche' Gemahl!

D'um komme ich, §'an; Nleye',

Zu Di' als stü'mische' Z'eie' —

Und sp'ichst Du seht kein Nein,
Wi'd's mi' 'ne Eh'e fein!!!

s.

Ei» v c r z c i h l i ch c r Irrt» i».

„Was, Sic haben gar nicht gemerkt, daß das ein Erdbeben war? Wo doch alles, was nicht nict- und nagelfest war, mit Klirren
und Krachen in Bewegung geriet!" — „Hm, aha, wissen Sc, mei' Kutester, wir hadden Se nämlich gerade vorher unserer Gochin gcgüudigt!"

Praktisch.

Barbier: „Wie wünschen Sie die Haare geschnitten? Bitte die vier Lehrlinge zu betrachten, das sind meine Schnittmuster!

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