Die stiuse.
„Sieh nur, Elsa, diese Herrlichen Rosen, die mir der Herr Doktor geschenkt hat! Er sagte, sie wären ganz mein Bild."
„Dein Bild? Was hat er denn damit gemeint?" — „Nun, wohl daß er mich so schön findet wie die Rosen," — „Ach, denkst Du?
Er könnte doch auch gemeint haben „so langstielig"?"
Ja s°!
„Ich bin so froh, Mama, daß ich keine Giraffe bin!" — „Aber
weshalb denn, Hänschen?" — „Na, wenn ich mir alle Tage so
einen furchtbar langen Hals waschen müßte!"
Imliier sinnig.
„Nein, nein, dem Braumeister Bierdimpfl kann ich keinen Kranz
mit Rosen aufs Grab Icg’n; wissen S' was? Machen S' den Kranz
aus „Maßliebchen
stede höhere Codrter weih,
Daf? die Leute in Ägypten
£bemals mit großem Jleih
Uiele schöne Künste üblen;
Namentlich die Cempelwand
Ward geschmückt von Malerhand,
Stand einmal aut dem Berüste
vedet-hor, ein junger Mann,
Statt zu malen, wie er müßte,
Seufzt’ er kläglich dann und wann,
Denn die heißen Sonnenstrahlen
Ließen ihn nicht weitermalen.
Oev (Diilep.
Eine ägypli[d)c geßlilchle.
Mit der Sonnenglut zusammen
Quälten ihn auch Eiebesflatnmen ;
Beide Brände in Uerbindung
Mehrten seine Durstemptindung.
Nahe hei dem Botteshaus,
Nach der alten Uätersitte,
hing ein grüner Busch heraus,
eilig lenkte Dedet-hor
Dorthin seine durstigen Schritte,
fln dem weinumrankten Cor
Müßte mild als Schenkenschild
eines Nilpferds goldnes Bild.
Doch die schöne Canhirit,
Die fein Kün[t!erherz entfachte,
heute kühl den Maler mied
Und mit einem andern lachte.
Dieser Bast, der Schreiber Cbnetn,
War ihr sichtlich mehr genehm,
eitersucht den Maler plagte,
Daß er an der Lippe nagte.
Da die heißgeliebte holde
Wenig von ihm wissen wollte,
Sdirieb er schnell mit Rötelflift
In Ägyptens Bilderschrift
42
„Sieh nur, Elsa, diese Herrlichen Rosen, die mir der Herr Doktor geschenkt hat! Er sagte, sie wären ganz mein Bild."
„Dein Bild? Was hat er denn damit gemeint?" — „Nun, wohl daß er mich so schön findet wie die Rosen," — „Ach, denkst Du?
Er könnte doch auch gemeint haben „so langstielig"?"
Ja s°!
„Ich bin so froh, Mama, daß ich keine Giraffe bin!" — „Aber
weshalb denn, Hänschen?" — „Na, wenn ich mir alle Tage so
einen furchtbar langen Hals waschen müßte!"
Imliier sinnig.
„Nein, nein, dem Braumeister Bierdimpfl kann ich keinen Kranz
mit Rosen aufs Grab Icg’n; wissen S' was? Machen S' den Kranz
aus „Maßliebchen
stede höhere Codrter weih,
Daf? die Leute in Ägypten
£bemals mit großem Jleih
Uiele schöne Künste üblen;
Namentlich die Cempelwand
Ward geschmückt von Malerhand,
Stand einmal aut dem Berüste
vedet-hor, ein junger Mann,
Statt zu malen, wie er müßte,
Seufzt’ er kläglich dann und wann,
Denn die heißen Sonnenstrahlen
Ließen ihn nicht weitermalen.
Oev (Diilep.
Eine ägypli[d)c geßlilchle.
Mit der Sonnenglut zusammen
Quälten ihn auch Eiebesflatnmen ;
Beide Brände in Uerbindung
Mehrten seine Durstemptindung.
Nahe hei dem Botteshaus,
Nach der alten Uätersitte,
hing ein grüner Busch heraus,
eilig lenkte Dedet-hor
Dorthin seine durstigen Schritte,
fln dem weinumrankten Cor
Müßte mild als Schenkenschild
eines Nilpferds goldnes Bild.
Doch die schöne Canhirit,
Die fein Kün[t!erherz entfachte,
heute kühl den Maler mied
Und mit einem andern lachte.
Dieser Bast, der Schreiber Cbnetn,
War ihr sichtlich mehr genehm,
eitersucht den Maler plagte,
Daß er an der Lippe nagte.
Da die heißgeliebte holde
Wenig von ihm wissen wollte,
Sdirieb er schnell mit Rötelflift
In Ägyptens Bilderschrift
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Rose"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1922
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1927
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)