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Durch die Blnntc.

Ein Ö r i e f.

. Grob ist er nicht worden, der Herr Jagdnachbar, aber wie er von mir denkt, das
hat er mir jetzt doch in der schon ganz deutlichen Zigarre — zu rauchen gegeben."

Mein Herr l

Ich fand heut' beim stachhaufekommen
Auf meinem Schreiblisch vor von Ihnen ein
öedicht,-

Ich Hab' es wohl von Ihnen angenommen,
was es beöentet freilich, weih ich nicht.

Sie schreiben, bah die Sonne sich verdunkelt,
Sobald ich über meine Schwelle trat'

Und daß mein haar wie eine Krone funkelt
Und auch mein kluge strahlt in stlajistät.
den holden houris fei ich ,u vergleichen
>Ich weih nicht recht, was das für Sicher stlidh
vor meinem Sang müht' philomele schweigen
Und Venus würü' bei meinem klnblick blind.
So geht es fort durch ein paar stützend Zeilen,
klm Schlich verliert man ganz die Übersicht
stoch — wenn Sie meine Meinung auch nicht
teilen —

was Nichtiges, Solides ist das nicht!
will man schon einer frau von Liebe schreiben,
In Versen oder nicht, muh ungeniert
Man immer richtig bei der Sache bleiben
Und nicht was dichten, was kein Mensch kapiert,
wenn Sie ein paar vernünst'ge Keime machen
von Triebe, Liebe, Lust und Vrust und Schmerz,
stann weih man doch: klha! So steh'n die
Sachen

Und ist erfreut und prüft und fragt fein Herz,
hingegen: dah mein haar wie Venus funkelt,
Sobald ich in die Philomele trat',

Und dah sich meine Schwelle gleich verdunkelt,
So oft mein kluge strahlt in Majestät,

Vas, lieber Herr, sind doch verrllikte Keden,
stuf so was kommt, pardon, nur ein fanlast,
Und mit so einem in die khe treten?
stein! lieber aufgehängt am nächsten stst!

Ich bin nur für was Praktisches zu haben
Und ist ein Mann in sich'rer Position,
von mir aus braucht er keine stichlergaben,
Pensionsberechtigung genügt mir schon,
strum, dah Sie weiter mir bedichte schiften,
svom Porto abgeseh'n!) hat wirklich keinen
Lweft,

Mich können Sie mit so was nie bestriften!
hochachtungsvoll mit Sruh!

stmalie fleft.

ü°i

Am riiicf)stcit Morgen.

„Was sagte Deine Frau, daß Du so spät nach Hause kamst'?"
— „Nichts! Die empfängt mich immer mit Küssen!" — „Na na,
lieber Freund, dieses Mal hat sie Dir aber 'n blaues Auge geküßt!"

B e i in Stellennachweis.

„Ich suche ein Dienstmädchen I Aber cs inuß fleißig, ehrlich,
sauber und verschwiegen sein!" — „Zusammen gibt's das nicht,
gnädige Frau, da müssen Sic vier Dienstmädchen nehmen!"

Ehrenmänner.

Manche Leute von heute seh' ich,

Die nicht des kleinsten Diebstahls fähig,
Weil — das darf man sich nicht verhehlen —
Sie nämlich nur im Großen stehlen.

ffl. «. W.

Zu viel verlangt.

„So 'ne Ungeduld von der Braut! Kaum
ist der Bräutigam zur Vordertüre hinaus, um
seine Reise uni die Welt anzutreten, da steht
sie schon an der Hintertüre und wartet, daß
er zurückkommt."

Ursache und Wirkung.

Gar mancher leidet arge Pein,
Weil andre ihn verlachen:

Und so entsteht das „Traurigsein"
Dft aus dem „Lustigmachen".

D. L. W.

130
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Durch die Blume"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Roeseler, August
Entstehungsdatum
um 1922
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1927
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 156.1922, Nr. 4003, S. 130

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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