Rus tausend Schotten stieg ein Brodem
ktufrauschend wie ein Drntepsalm.
Wir atmeten densetben Ddem
Rnd Bruder war uns jeder Halm.
Uns wie der Felder reife Fiitts
Oer Drde Liebe gleich umsing,
Ourch all des Lebens Blütenhülte
Oes Weltalls große Seele ging.
Ein unbedachtes Wort.
Wir sprachen und wir wünschten nichts;
Doch wir verwuchsen wie im Traum
Im Segen dieses Sommevlichts
Wit Gras und Blüte, Stein und Baum.
Will). «Lennemann.
Lindenschmitt und Seidenbach, Studierende der Medizin, klettern
auf einen Straßenbahnwagen, wo sie eben noch Platz finden; denn
der Wagen kommt aus der Richtung der Metallwarenfabrik un§ ist
gerade mit Arbeitern überfüllt, die mit der Arbeit heute früher auf-
gehört haben, weil sie-Aber man wird gleich sehen. — Linden-
schmitt und Seidenbach kommen aus einer Vorlesung des Gynäkologen
Professor Nickelmann, der an dem sogenannten Phantom einige De-
monstrationen vorgenommcn hat. Lindcnschmitt ist damit unzufrieden
— er möchte lieber gleich in der Klinik an lebenden Objekten unter
richtet werden. Er gibt seiner Unzufriedenheit Seidenbach gegenüber
Ausdruck und spricht: „Solche Demonstrationen sind doch eigentlich
kindisch". — Glücklicher Weife hat sich Lindcnschmitt durch einen
kühnen Sprung vom Wagen noch vor einer Menge drohender Fäuste
retten können.
Ra, btt Luftbad hier oben hätt' ick mir ejentlich jemütlichcr vorjestcllt.
M e t a m o r p h o s c.
„Nee, was die Tante Krinihildc seit
ihrer Krankheit zusammengeschrumpft
ist I Vor zwei Jahren noch so 'n stolzer,
oller Schraubcndampfcr — und heute
'n Faltboot!"
Abwehr.
„Sie kennen doch das schöne Lied,
Fräulein Melanie: „Freut euch des
Lebens, weil noch das Lämpchen glüht;
pflücket die Rose, eh' sie verblüht" ?" —
„Ja, aber es gibt Rosen, die niau nur
standesamtlich pflücken darf."
Leider wahr.
„Heute muß mau jeden Hunderter
oft umdrehen, che mau ihn ansgibt."
— „Ja fchau'u S', auf der andern
Seite ist er aber auch nichts wert!"
1922.
Der Paletot, der sprach zur Weste,
Das Äußere ist das Allerbeste.
Die West' erwiderte: Gh nein!
Biel innerlicher muß man sein.
Bei unserm heutigen Geschlecht
Behält der Paletot wohl recht.
<S. v. Maack.
Mißvcrständni s.
Frau Kohn: „Denk' Dir, Moritz,
der alte Goldmann ist verschieden!" —
Herr Kohn: „Was soll ich mer den-
ken? Er is doch immer emal e so und
emal e so!"
Wörtlich aufgefaßt.
„In dem großen Kaufhaus, in dem
ich jetzt beschäftigt bin, habe ich für
den nächsten Winter die ganze Heizung
unter mir!" — „Wird Ihnen das denn
nicht manchmal 'n bißchen zu warm
werden?"
ktufrauschend wie ein Drntepsalm.
Wir atmeten densetben Ddem
Rnd Bruder war uns jeder Halm.
Uns wie der Felder reife Fiitts
Oer Drde Liebe gleich umsing,
Ourch all des Lebens Blütenhülte
Oes Weltalls große Seele ging.
Ein unbedachtes Wort.
Wir sprachen und wir wünschten nichts;
Doch wir verwuchsen wie im Traum
Im Segen dieses Sommevlichts
Wit Gras und Blüte, Stein und Baum.
Will). «Lennemann.
Lindenschmitt und Seidenbach, Studierende der Medizin, klettern
auf einen Straßenbahnwagen, wo sie eben noch Platz finden; denn
der Wagen kommt aus der Richtung der Metallwarenfabrik un§ ist
gerade mit Arbeitern überfüllt, die mit der Arbeit heute früher auf-
gehört haben, weil sie-Aber man wird gleich sehen. — Linden-
schmitt und Seidenbach kommen aus einer Vorlesung des Gynäkologen
Professor Nickelmann, der an dem sogenannten Phantom einige De-
monstrationen vorgenommcn hat. Lindcnschmitt ist damit unzufrieden
— er möchte lieber gleich in der Klinik an lebenden Objekten unter
richtet werden. Er gibt seiner Unzufriedenheit Seidenbach gegenüber
Ausdruck und spricht: „Solche Demonstrationen sind doch eigentlich
kindisch". — Glücklicher Weife hat sich Lindcnschmitt durch einen
kühnen Sprung vom Wagen noch vor einer Menge drohender Fäuste
retten können.
Ra, btt Luftbad hier oben hätt' ick mir ejentlich jemütlichcr vorjestcllt.
M e t a m o r p h o s c.
„Nee, was die Tante Krinihildc seit
ihrer Krankheit zusammengeschrumpft
ist I Vor zwei Jahren noch so 'n stolzer,
oller Schraubcndampfcr — und heute
'n Faltboot!"
Abwehr.
„Sie kennen doch das schöne Lied,
Fräulein Melanie: „Freut euch des
Lebens, weil noch das Lämpchen glüht;
pflücket die Rose, eh' sie verblüht" ?" —
„Ja, aber es gibt Rosen, die niau nur
standesamtlich pflücken darf."
Leider wahr.
„Heute muß mau jeden Hunderter
oft umdrehen, che mau ihn ansgibt."
— „Ja fchau'u S', auf der andern
Seite ist er aber auch nichts wert!"
1922.
Der Paletot, der sprach zur Weste,
Das Äußere ist das Allerbeste.
Die West' erwiderte: Gh nein!
Biel innerlicher muß man sein.
Bei unserm heutigen Geschlecht
Behält der Paletot wohl recht.
<S. v. Maack.
Mißvcrständni s.
Frau Kohn: „Denk' Dir, Moritz,
der alte Goldmann ist verschieden!" —
Herr Kohn: „Was soll ich mer den-
ken? Er is doch immer emal e so und
emal e so!"
Wörtlich aufgefaßt.
„In dem großen Kaufhaus, in dem
ich jetzt beschäftigt bin, habe ich für
den nächsten Winter die ganze Heizung
unter mir!" — „Wird Ihnen das denn
nicht manchmal 'n bißchen zu warm
werden?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Enttäuschung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1922
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1927
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 157.1922, Nr. 4019, S. 46
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg