Derweil sie Ibm tbr mündlein beut,
wofür er darf gestritten,
die sawen rennen ungescbeut
in jenes gertlexns mitten,
verwüst wirdt kraut undt blnmenllor,
darinnen tönt der nönnleln ebor:
Laneta Maria.
Den blrten fasst ein schrecken wild,
da er den scbaden spebet,
er stürtzet zu der Aungtraw bild,
das bex dem gertle^n stebet:
„Führ Dn mieb ans so harter not,
leb Opfer wexn Dir, speck undt brot,
Laneta Maria."
Der Knabe autt der Anngtraw arm
misstraut dem frommen merlexn
er grexttt den bitten obn erbarm
und rupM sexn struppig berlev».
„Mleb!" jammert da der birt ge-
scbwindt,
nun biltt mir von Detm seblimmen Kindt,
Laneta Maria.
Da spricht zum birt dte Aungtraw texn:
„Du hast gar bös gebandelt,
doch will leb dir voll gnaden scxu,
dieweil dieb reue wandelt.
So künde stät mit frommem sinn
das lob der Dimmelskönigtn,
Laneta Maria."
Andt weiter trexbt der bitte bin
zum anger sexue sawen,
siebt er atu junge Schnitterin,
kaum mesnt er binzuscbawen,
nimmt sexn scbalmev undt bläst autts
neu,
wie süss er kann, die melodex:
Laneta Maria. p»ugc,-a„
Der Zitaterich.
„Der Onkel Hugo ist in seinen Neffen Willy
ganz Vernarrt. Was der tut, ist gut, was der
spricht, ist gescheit, was er Verlangt, bekommt
er." — „Ja, das ist nun einmal so; des
Menschen Willi ist sein Himmelreich!"
Sie muß es besser wissen.
Herr und Frau Knietsch besuchen das Antikcnmuseum. Herr Knietsch erklärt: „Nu' wundere Dich bloß nicht, Bertha, daß die
meisten Figuren kaput sind! Die sind nämlich alle aus der Erde 'rausgebuddclt worden — so etwa Vor hundert Jahren." — Frau Knietsch
wundert sich aber doch. „Aus der Erde gebuddelt? Vor hundert Jahren? Na, ich dachte, damals hätten sich die Arbeiter doch mehr in
acht genommen."
Auskunft.
„Kann man in diesem Gasthaus gut übernachten, Bäuerin?"
— O ja, meine Herrschaften, es ist nett und rein da!" — „lind
die Küche?" — „Ist ganz frisch ang'strichen."
Doppelsinnig.
„Nein, Frauchen, das ist mir alles nicht schön genug für Dich!
Du mußt eine so entzückende Sommerfrische haben, daß Du Dich
gar nicht mehr heimsehnst I"
Die Prüde.
Die Frau des Hauses: „Wie konnten Sie sich so scheußlich an der Badewanne stoßen, Sie haben doch Augen im
Kopf?" — Dienstmädchen (verschämt): „Ja, die mache ich beim Baden immer zu, gnädige Frau!"
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wofür er darf gestritten,
die sawen rennen ungescbeut
in jenes gertlexns mitten,
verwüst wirdt kraut undt blnmenllor,
darinnen tönt der nönnleln ebor:
Laneta Maria.
Den blrten fasst ein schrecken wild,
da er den scbaden spebet,
er stürtzet zu der Aungtraw bild,
das bex dem gertle^n stebet:
„Führ Dn mieb ans so harter not,
leb Opfer wexn Dir, speck undt brot,
Laneta Maria."
Der Knabe autt der Anngtraw arm
misstraut dem frommen merlexn
er grexttt den bitten obn erbarm
und rupM sexn struppig berlev».
„Mleb!" jammert da der birt ge-
scbwindt,
nun biltt mir von Detm seblimmen Kindt,
Laneta Maria.
Da spricht zum birt dte Aungtraw texn:
„Du hast gar bös gebandelt,
doch will leb dir voll gnaden scxu,
dieweil dieb reue wandelt.
So künde stät mit frommem sinn
das lob der Dimmelskönigtn,
Laneta Maria."
Andt weiter trexbt der bitte bin
zum anger sexue sawen,
siebt er atu junge Schnitterin,
kaum mesnt er binzuscbawen,
nimmt sexn scbalmev undt bläst autts
neu,
wie süss er kann, die melodex:
Laneta Maria. p»ugc,-a„
Der Zitaterich.
„Der Onkel Hugo ist in seinen Neffen Willy
ganz Vernarrt. Was der tut, ist gut, was der
spricht, ist gescheit, was er Verlangt, bekommt
er." — „Ja, das ist nun einmal so; des
Menschen Willi ist sein Himmelreich!"
Sie muß es besser wissen.
Herr und Frau Knietsch besuchen das Antikcnmuseum. Herr Knietsch erklärt: „Nu' wundere Dich bloß nicht, Bertha, daß die
meisten Figuren kaput sind! Die sind nämlich alle aus der Erde 'rausgebuddclt worden — so etwa Vor hundert Jahren." — Frau Knietsch
wundert sich aber doch. „Aus der Erde gebuddelt? Vor hundert Jahren? Na, ich dachte, damals hätten sich die Arbeiter doch mehr in
acht genommen."
Auskunft.
„Kann man in diesem Gasthaus gut übernachten, Bäuerin?"
— O ja, meine Herrschaften, es ist nett und rein da!" — „lind
die Küche?" — „Ist ganz frisch ang'strichen."
Doppelsinnig.
„Nein, Frauchen, das ist mir alles nicht schön genug für Dich!
Du mußt eine so entzückende Sommerfrische haben, daß Du Dich
gar nicht mehr heimsehnst I"
Die Prüde.
Die Frau des Hauses: „Wie konnten Sie sich so scheußlich an der Badewanne stoßen, Sie haben doch Augen im
Kopf?" — Dienstmädchen (verschämt): „Ja, die mache ich beim Baden immer zu, gnädige Frau!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der reuig Hirt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1922
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1927
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 157.1922, Nr. 4020, S. 53
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg