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Vater Kammer lobte wieder sein wackeres Bübchen und dieses kriegte
wieder seinen Apfel.

So ging das lange Zeit. Einmal aber ging die Uhr falsch
und der Nagel und die Mutter Zange merkten nicht, daß die Feier-
stunde schon gekommen war. Und wie der Kammer zur Türe
hereintrat, fand er sein wackeres Söhnchen bequem auf der Dfen-
bank sitzen, und ob es schon schnell in sein Loch hüpfte und versuchte,
recht besonders gerade zu stehen, hatte der Vater doch bemerkt, daß
die Sache nicht in Drdnung iväre. Er wurde böse; und als Mutter
Zange und der junge Nagel logen, es sei heute das erstemal ge-
wesen, daß er nicht seine Zeit ausgehalten habe, sagte er: „Das
wollen wir gleich sehen," packte den Nagel, setzte ihn auf den

Stubenbodcn und klopfte ihni tüchtig auf den Kopf, daß er tief
hineinfahren sollte in die Bretter.

Der Nagel hielt sich, so strack er konnte; als er aber im Brett
auf einen Ast kam, knickte er jämmerlich zusammen und bog sich um.

Da hielt der Kammer inne, denn nun wußte er gewiß, daß
er betrogen worden war. Die Zange mußte das Söhnchen aus dem
Brett ziehen; dann führte es der Vater zu einem Schmied, der
mußte einen Kleiderhaken daraus machen; „denn", sagte der Kammer,
„zu einem rechtschaffenen Nagel ist der Bursche doch verdorben.
Nun soll er für andere Leute den Kammerdiener machen und ihnen
die Kleider halten." Und so geschah es und der faule Nagel steckt
nun im Kleiderschrank. Schaut hinein, so seht ihr ihn!

Albert Hierthes.

AUro umsonst.

Ule konnte Udo Jräulein Glien
Die Seelenwanderung erhellen,
weshalb er lieb ums Leben brachte —
Und auch als Brummer gleich erwachte.

Bott Uater nämlich dachte gütig:

„Gr brummt [onlt doch nur; das verhüt ich . .
Kaum war [o Udo neu geboren,

So schwirrte er um Gliens Obren.

Gr summte, summte: „Sichfte ? Siehlte?
Dein Udo steckt in diesem Bieste!

Wer hat nun recht? Was bin ich selig!"
Dies wurde Glien unausstehlich.

Sie brannte nur, das; sie erführe Und wedelte zu Udos Kummer:

Den Schluß von der Romanlektüre - ,,0eb’ fort von mir, verdammter Brummerl“

Bernhard Schäfer.

Kleine S ch W ä ch e n.

Die Sonne sagte: „Ich darf diese gelehrten Atensche» nicht näher an mich herankommen lassen, sonst entdecken sie noch mehrere
Flecken in meinem Gesicht!"


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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Kleine Schwächen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Dombrowski, Katharina von
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1922
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 157.1922, Nr. 4023, S. 75
 
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